Im Rampenlicht: Kieler Geophysik mit Marinen Naturgefahren und das „Mini-Ozeanlabor" zu Seeigeln
Forschungsschwerpunkt Kiel Marine Science präsentiert Exponate bei den „Highlights der Physik“ und dem „Science Day“
Vom 25. bis 30. September 2023 durchzieht Kiel eine besondere Atmosphäre: Interessenten aller Altersgruppen aus der breiten Öffentlichkeit können bei den „Highlights der Physik“ und dem europäischen „Science Day“ universitäre Forschung mit und ohne Vorwissen kennenlernen, mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern diskutieren und den Ozean und seine Meeresbewohnerinnen und -bewohner durch interaktive Exponate erleben. Mit dabei ist auch die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) mit dem Forschungsschwerpunkt Kiel Marine Science (KMS), der mehr als 70 Arbeitsgruppen aus sieben der acht Fakultäten vertritt. Der Eintritt zu allen Angeboten ist frei, teilweise sind kostenlose Einlasskarten oder eine Anmeldung erforderlich.
Die Meeresforschung an der CAU umfasst ein einzigartiges Spektrum an Themen, die weitgehend interdisziplinär bearbeitet werden. Gemeinsam mit Forschenden des Instituts für Geowissenschaften aus der Arbeitsgruppe Marine Geophysik der Uni Kiel, präsentieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Sebastian Krastel die Exponate „Abenteuer Forschungsschiff“ und „Naturgefahren aus dem Ozean“ im Rahmen der Highlights der Physik auf dem Rathausplatz. Auf dem Science Day geht es dann mit dem „Mini-Ozeanlabor" um die Forschung der Emmy-Noether-Gruppenleiter Dr. Meike Stumpp und Dr. Marian Hu im Physikzentrum der Uni Kiel.
Highlights der Physik: Forschungsschiff, Tsunamis und Hangrutschungen
Am großen Wissenschaftsfestivals „Highlights der Physik“, bei dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kiel und dem gesamten Bundesgebiet für Fragen, Erklärungen und Diskussionen an über 30 Exponaten zur Verfügung stehen, ist der Forschungsschwerpunkt mit zwei Exponaten im Ausstellungsbereich vertreten.
Ein interaktives digitales Poster gibt durch Animationen einen Einblick in Naturgefahren aus dem Ozean wie Tsunamis und Hangrutschungen, die nicht nur an Land, sondern auch im Meer auftreten. Wenn Hänge unter Wasser in die Tiefsee stürzen, können sie Infrastrukturen am Meeresboden wie Tiefseekabel zerstören und katastrophale Tsunamis auslösen.
Beim virtuellen interaktiven Rundgang auf dem deutschen Forschungsschiff METEOR können Besucherinnen und Besucher selbst das Steuer in die Hand nehmen und Einblicke in die Abläufe an Bord gewinnen. Die Tour „Abenteuer Forschungsschiff“, entwickelt von Dr. Felix Gross und seinem Team, ermöglicht dabei ein technisch-hochgerüstetes Forschungsschiff zu erkunden und zu verstehen, wie Forschende den Meeresboden erkunden und Sediment- und Wasserproben nehmen.
Science Day: Gesundheit im Meer von Seeigeln und Seesternen
Am 29. September findet in Kiel neben den „Highlights der Physik“ auch der „Science Day“ statt. Dieser findet als Highlight vom „Festival der Wissenschaft“ der KielRegion an zahlreichen Standorten in der Landeshauptstadt Kiel statt und bietet zahlreiche Veranstaltungen, Experimente zum Mitmachen, Laborführungen, Workshops, Ausstellungen und wissenschaftliche Vorführungen.
Das „Mini-Ozeanlabor“ ist dabei einer von insgesamt über 100 Programmpunkten und wird von den beiden Forschenden Dr. Meike Stumpp und Dr. Marian Hu koordiniert. Im Ausstellungsbereich des Physikzentrums der CAU ist die Welt der Seeigel und deren Rolle im Ökosystem veranschaulicht und speziell auf Jugendliche und Kinder zugeschnitten. Auf dem Programm stehen zum Beispiel Aktivitäten wie die Beobachtung von Seeigellarven unter dem Mikroskop, ein Domino-Spiel "Vom Ei bis zum erwachsenden Seeigel" oder eine Vorlesegeschichte über den Seeigel Milli.
Seeigel sind wirbellose Meerestiere, die für die biologische Vielfalt im Meer von großer Bedeutung sind. Sie sind weltweit verbreitet, auch in der Nord- und Ostsee oder im Mittelmeer, schaffen als Beutetiere eine überlebenswichtige Grundlage für andere Meeresbewohner, sind Nahrungsquelle für den Menschen und binden Kohlenstoff. Durch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere und die Überfischung sind Seeigel zunehmend und in der Folge auch die Gesundheit der Meere bedroht.
An der Kieler Universität im Forschungsschwerpunkt Kiel Marine Science beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit grundlegenden Schlüsselfragen zu den Zusammenhängen von Gesundheit und Krankheit im Ozean. Sie erforschen, ob etwa durch den Klimawandel Viren und Bakterien zunehmen und Krankheiten auslösen oder wie sich extremer Stress durch die Hitzewellen der Meere auf Fische, Seeigel, Muscheln oder Algen auswirken.
Über das Wissenschaftsfestival „Highlights der Physik“
Die „Highlights der Physik“ wurden 2001 von der DPG zusammen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ins Leben gerufen. Das Science-Festival lockte in den vergangenen Jahren jeweils bis zu 60.000 Besucherinnen und Besucher an. Es tourt mit wechselnder Thematik von Stadt zu Stadt. Getragen wird das Wissenschaftsfestival in diesem Jahr durch die DPG selbst mit Förderung von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung aus Hanau und der Klaus Tschira Stiftung aus Heidelberg. Unterstützt wird das Wissenschaftsfestival außerdem von zahlreichen Institutionen. Partner der Veranstaltung sind in diesem Jahr die Stadt Kiel, das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) und der Forschungsverbund KiNSIS (Kiel Nano, Surface and Interface Science) der Universität Kiel, die Internetplattform Welt der Physik, die Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung, sowie die Unternehmen ams Osram und Heidelberger Druckmaschinen. Förderer sind die Hitachi High-Tech Europe GmbH und der Verein Provinzialer Helfen e.V. Für die wissenschaftlichen Inhalte, die Konzeption und Durchführung der Reihe ist AC-Science-Consulting aus Dinslaken verantwortlich. Die lokale wissenschaftliche Leitung liegt bei Prof. Dr. Jan Benedikt von der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Kiel.
Beim virtuellen Rundgang auf dem deutschen Forschungsschiff METEOR können Besucherinnen und Besucher selbst das Steuer in die Hand nehmen und Einblicke in die Abläufe an Bord gewinnen. Die Tour „Abenteuer Forschungsschiff“ wurde von Dr. Felix Gross und seinem Team entwickelt.
Weiterführende Informationen:
Über Kiel Marine Science (KMS)
Kiel Marine Science (KMS) ist das Zentrum für interdisziplinäre Meereswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). KMS bildet die organisatorische Einheit für alle natur-, geistes- und sozialwissenschaftlich arbeitenden Forscherinnen und Forscher, die sich mit den Meeren, Küsten und den Einfluss auf die Menschheit beschäftigen. Die Expertise der Gruppen kommt beispielsweise aus den Bereichen der Klimaforschung, der Küstenforschung, der Physikalischen Chemie, der Botanik, aus der Mikrobiologie, der Mathematik, der Informatik, der Ökonomie oder aus den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Insgesamt umfasst KMS über 70 Arbeitsgruppen an sieben Fakultäten und aus über 26 Instituten. Gemeinsam mit Akteuren außerhalb der Wissenschaft arbeiten sie weltweit und transdisziplinär an Lösungen für eine nachhaltige Nutzung und den Schutz des Ozeans.
Pressekontakt:
fbalzereit@uv.uni-kiel.de0431/880-3032 Zur Website