Der neue medizinische Forschungs- und Lehrcampus für die Medizinische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) nimmt immer mehr Gestalt an. In nur acht Monaten Bauzeit ließ die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) den Rohbau für den ersten Forschungsneubau errichten. Das Land Schleswig-Holstein investiert 27 Millionen Euro in den Neubau, der im Herbst 2019 fertig gestellt werden soll. Heute (Montag, 22. Mai) feierten Wissenschaftsministerin Kristin Alheit, GMSH-Geschäftsführer Frank Eisoldt, CAU-Kanzlerin Claudia Meyer, Dekan Professor Dr. Ulrich Stephani, Prodekan Professor Christoph Röcken und UKSH-Vorstand Professor Jens Scholz das Richtfest für den ersten Forschungsneubau. Bis 2023 will das Land Schleswig-Holstein ca. 86,9 Millionen Euro in den neuen Forschungs- und Lehrcampus investieren.
„Das neue Forschungsgebäude setzt nicht nur klare architektonische Akzente. Der Neubau vereint eine optimale Funktionalität mit Nachhaltigkeit und setzt deshalb neue Standards. Darüber hinaus wird Wissenschaft im städtischen Umfeld prominent präsentiert“, sagte Wissenschaftsministerin Kristin Alheit. „Der Medizin-Campus ist ein Meilenstein für die CAU. Das Gebäude steht auch für die Kooperation zwischen CAU und UKSH und ist ein sichtbares Symbol für die Zukunft der Spitzenforschung in Schleswig-Holstein.“
„Wir liegen mit dem ersten Forschungsneubau gut im Zeit- und Kostenrahmen“, sagte Frank Eisoldt, Geschäftsführer der GMSH. „Dazu trägt auch das Taktverfahren bei, das wir bei dieser Baumaßnahme verwenden. Alle Arbeiten sind in einzelne Abschnitte unterteilt, die jeweils innerhalb einer Woche erledigt werden können. Nach einer Woche wechseln die Arbeiter eines Gewerkes zum nächsten Abschnitt. Dadurch erhält nicht nur der Bauherr mehr Planungssicherheit, sondern auch die Firmen, weil sie wissen, wieviel Personal sie für einen Abschnitt benötigen.“
Der universitäre Medizin-Campus wird das Stadtbild entscheidend prägen und dem medizinischen Forschungs- und Lehrstandort der Kieler Universität mehr Sichtbarkeit verleihen, sagte CAU-Kanzlerin Claudia Ricarda Meyer anlässlich des Richtfestes: „Zügig und bedarfsgerecht geplant, schneller Baufortschritt bei anspruchsvollen Forschungs- und Lehrgebäuden – das gelingt auf dem Medizin-Campus der CAU. Diese Dynamik macht uns zuversichtlich für die Realisierung der anderen großen Baumaßnahmen auf dem Universitätscampus.“
„Der künftige Medizin-Campus Kiel bündelt Ressourcen und stellt den Zugang zu vielfältigen hochmodernen Technologien sicher“, lobte der Dekan der Medizinischen Fakultät der CAU, Professor Ulrich Stephani. „Mit diesem Gebäude soll die Vernetzung wissenschaftlicher Arbeitsgruppen, auch gerne in interdisziplinärer Zusammenarbeit, gestärkt werden. Wir erwarten einen supra-additiven wissenschaftlichen Mehrwert für die medizinische Wissenschaft und die Krankenversorgung.“
„Forschungslabore und Hörsäle, die bisher dezentral in zahlreichen Kliniken am UKSH verteilt sind, werden künftig zentriert in einer Campusstruktur an der Feldstraße sichtbar“, ergänzte Professor Christoph Röcken, Prodekan der Medizinischen Fakultät der CAU. „Wir wollen für unsere Studierenden einen Ort der Begegnung und des Austausches mit hoher Aufenthaltsqualität schaffen, der die Identifikation der Studierenden mit der CAU und der Stadt Kiel stärkt.“
„Ich freue mich auf die weiter erfolgreiche Trias aus Forschung, Lehre und universitärerer Krankenversorgung“, sagt Professor Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. „Das neue Forschungsgebäude und die Menschen, die darin arbeiten, werden die innovativen Forschungsleistungen für unsere Patienten künftig noch wirksamer für das Krankenbett entwickeln.“
Der erste Forschungsneubau verfügt über fünf Geschosse und 4.100 Quadratmeter Nutzfläche. Im Erdgeschoss werden die Besprechungs- und Seminarräume eingerichtet. Im zweiten, dritten und vierten Obergeschoss entlang der Feldstraße entsteht der Laborbereich, der aus sechs gleich angelegten Einheiten bestehen. Je nach Forschungsaufgabe können sie später zu größeren Einheiten kombiniert werden. Richtung Klinikum werden Büro- und Besprechungsräume eingerichtet sowie Aufenthaltsräume mit Teeküchen. Das fünfte Obergeschoss ist für die Technikzentrale vorgesehen. Der Neubau wird unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsziele errichtet, für die die Bundesregierung ein Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) entwickelt hat. Der erste Forschungsneubau wird die erste Liegenschaft des Landes Schleswig-Holstein sein und eines der ersten Laborgebäude bundesweit, das das so genannte BNB-Silberzertifikat erhält.
Bis 2023 wird die GMSH einen neuen, aus dem Krankenhausbetrieb losgelösten Forschungs- und Lehrcampus für die Medizinische Fakultät bauen. Neben Forschungsneubauten wird sie auch einen Hörsaalneubau errichten, das Gebäude der ersten Medizin für die Zwecke der Fakultät umbauen und die zentrale Tierhaltung erweitern.