Neubau Hensen-Höber-Haus
© doranth post architekten

Neubau Hensen-Höber-Haus

Der 5-geschossige Neubau vereint eine Vielzahl unterschiedlicher Nutzungen der CAU-Tierhaltung und des Instituts für Physiologie unter einem Dach. Im Rahmen der Gefahrenabwehr Anger-Bauten ist dieser Ersatzneubau notwendig geworden. 

Neben Büro-, Forschungs- und Wohnbereichen befinden sich auch Seminar- und Praktikumsräume, Messräume für physiologische Untersuchungen an Probanden, Werkstätten, Lager- und Technikräume im Gebäude. Der U-förmige Baukörper wird den hohen Ansprüchen des Standorts an Zusammenbindung unterschiedlicher Nutzer, Denkmalschutz, Vernetzung im Campusgelände der Universität und Baugrundsanierung gerecht.

Das Gebäudevolumen schafft mit seinem mehrfach gefalteten Satteldach, einer klar strukturierten Fassadenkonstruktion aus hinterlüfteten Glasfaserbetonplatten mit horizontalen Fensterelementen, der Ausbildung eines geschützten Innenhofs und der attraktiven, in den Baukörper eingeschnittenen Eingangssituation für das Institut für Physiologie sowie die CAU-Tierhaltung eine neue Präsenz auf dem Universitätsgelände. Der Neubau mit der belebten Dachform wird in seiner Asymmetrie durch die Anordnung der wiederkehrenden horizontalen Fensterformate optisch zusammengebunden und belebt. Die der Lehre gewidmeten und dadurch öffentlicheren Bereiche sind durch große verglaste Flächen in der Fassade ablesbar.

Fotostrecke:

Hensen-Höber-Haus

Eckdaten:

Errichtung: 2018-2025
Baukosten: 71 Mio. Euro
Nutzfläche: 4.500 qm
Geschosse: 5
Architekt: doranth post architekten GmbH

Victor Hensen

Der Physiologe, Mediziner und Meeresbiologe war ein Pionier in den zu seiner Zeit noch jungen Naturwissenschaften. Er begründete den Begriff "Plankton". Höber studierte Medizin unter anderem in Kiel, wo er sein Staatsexamen ablegte. Nach seiner Promotion 1859 blieb er der Kieler Universität treu und lehrte hier von 1864 bis 1911 als Professor für Physiologie. Victor Hensens meeresbiologische Arbeiten waren die Grundlage für den später in Kiel eingerichteten Lehrstuhl für Planktologie.

 

Rudolf Höber

Der studierte Mediziner kam 1909 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Kieler Universität, wo er 1915 zum Professor der Physiologie berufen wird. Zuvor hatte er mit seinem Buch "Physikalische Chemie der Zellen und Gewebe" die Aufmerksamkeit der Fachkreise auf sich gezogen. In dem schmalen Werk unternimmt er den Versuch, biologische Erscheinungen auf physiochemische zurückzuführen und so zu analysieren. 1930 bis 1931 ist er Rektor der Kieler Universität. Kurz darauf, 1933, wird der Wissenschaftler auf Grund seiner jüdischen Abstammung in den Ruhestand versetzt. Er emigriert über England in die USA.

Rudolf Otto Anselm Höber im Kieler Gelehrtenverzeichnis