Dojo
Kun
(Dojo-Etikette)
Eins ist: Vervollkommne
Deinen Charakter!
Eins ist: Bewahre den Weg der Aufrichtigkeit!
Eins ist: Entfalte den Geist der Bemühung!
Eins ist: Sei höflich!
Eins ist: Bewahre dich vor übertriebener Leidenschaft!
(Sakugawa Shungo)
Entstehung des Karate
Karate ist eine Kampfkunst, die sich über die Jahrhunderte auf der
Insel Okinawa unter chinesischem Einfluß entwickelte und zu
Anfang dieses Jahrhunderts ihren Weg nach Japan fand. Seit dem 19.
Jahrhundert entstanden, durch die weite Verbreitung des Karate unter
mehreren Lehrmeistern im Laufe der Zeit vier große Stilarten:
Shito-Ryu - Goju-Ryu - Wado-Ryu - Shotokan.
Der in unserem Dojo gelehrte Shotokan-Stil wurde von Gichin Funakoshi
(1869-1957) begründet.
Was ist Karate?
Das Karatetraining besteht im wesentlichen aus drei Elementen: Kihon,
Kata, Kumite.
Kihon ist das grundschulmäßige, exakte Üben der
unterschiedlichen Karatetechniken. Dabei wird besonderer Wert auf einen
korrekten Stand, auf Gleichgewicht, Atmung und Treffgenauigkeit gelegt.
Gerade der Anfänger in einem Karate-Dojo beginnt zunächst mit
der Grundschule.
Der Begriff Kata bedeutet soviel wie "feste Form". Kata ist eine fest
vorgegebene Form eines Kampfes gegen mehrere vorgestellte, also nicht
existierende Gegner, die sich aus verschiedenen Richtungen nähern.
Im Shotokan-Karate existieren etwa 25 Kata. Durch das Erlernen und
fortwährende Studieren einer Kata soll der Schüler mehrere
Fähigkeiten erlernen:
Kenntnis der Techniken (Bedeutung und
Reihenfolge)
Kontrolle über Kraft und Anspannung (Kime)
des Körpers
Stärke, Geschwindigkeit und Kampfgeist
richtiger Rhythmus der
Angriff-/Abwehr-Kombinationen
korrekte Bewegungsrichtung aus dem
Schrittdiagramm
Das Kumite (Kampfschule) übt den
realen Kampf mit einem oder
mehreren Trainingspartnern. Dabei gibt es unterschiedliche Arten des
Kumite.
Im Gohon-, Sanbon- und Ippon-Kumite
werden nach Ansage des Trainers
vorher festgelegte Angriff/Abwehr-Kombinationen 5, 3, bzw. 1 mal
wiederholt ausgeführt. Dabei werden Grundlagen geübt, wie
z.B. funktionierende Abwehrtechniken, richtige Distanz zum Gegner,
geeigneter Zeitpunkt für Angriff und Gegenangriff,
Zielgenauigkeit, Reaktionsgeschwindigkeit, Dominanz über den
Partner, innere Ruhe,
Konzentration usw...
Im Jiyu-Kumite, dem freien Kampf,
kann der Karateka alles anwenden und
zeigen, was er gelernt hat. Die Bedingungen beim Jiyu-Kumite sind
äußerst realistisch, und man kann von der höchsten
Steigerung sämtlicher Aspekte des Karate sprechen.
Gleichwohl:
"The ultimate aim of the art of Karate
lies not in victory or defeat
but in the perfection of the character of the participants."
(G.Funakoshi)
Nur die Ausgewogenheit aller drei
Elemente ermöglicht es dem
Schüler, ein richtiges Verständnis von Karate zu entwickeln.
Denn Karate ist mehr als nur die körperliche Perfektion einzelner
Techniken. Es beinhaltet ebenfalls den Weg (Do) zur geistigen
Perfektion des eigenen Ichs, wie das Finden innerer Ausgeglichenheit
und Gelassenheit, Konzentrationsfähigkeit, Entspannung und
Wachsamkeit (Zanshin).
Richtig verstanden ist Karate-Do
(auch) eine lebensbegleitende
Achtsamkeitsübung:
Der Atem verbindet Körper und Geist
(wieder) zu einer Einheit.
Zum Schluß könnt Ihr hier noch die
wichtigsten
Karatebegriffe in einem Wörterbuch nachschlagen.