|
||
![]() |
Carl Wirtz |
![]() Professor Dr. Carl Wirtzgeb. 24. August 1876 in Krefeld; gest. 18. Februar 1939 in HamburgEinrichtung: Astronomie Nach seinem Studium tritt der Astronom Carl Wirtz als Assistent in die Kuffner-Sternwarte in Wien ein. 1901 geht er als Lehrer an die Seefahrtsschule in Hamburg. Ein Jahr später arbeitet er in Straßburg als Observator, wo er sich 1904 habilitiert und 1909 zum Professor ernannt wird. Seit 1919 lehrt er in Kiel und ist Observator der Universitätssternwarte. Der Astronom ist bis 1930 Mitglied der SPD. Im Juni 1933 wird ihm vorgeworfen, dem Nationalsozialismus kritisch gegenüberzustehen, was er jedoch bestreitet. Daraufhin kann Wirtz zunächst unbehelligt weiterarbeiten, aber Kollegen wie der 1933 entlassene Rechtswissenschaftler Otto Opet sorgen sich um ihn. 1935 schreibt er in einem Brief an Ferdinand Tönnies, ob Wirtz noch "aktiv" sei oder auch in den Ruhestand zwangsversetzt. Im Juli 1936 fragt das Reicherziehungsministerium beim Rektor der Universität an, ob die Fakultät mit einer vorzeitigen Pensionierung Wirtz' einverstanden sei. Obwohl an der wissenschaftlichen Qualifikation des Astronomen keine Zweifel bestehen, entzieht man ihm die Lehrbefugnis und versetzt ihn 1937 in den Ruhestand. Im Herbst 1938 wird die Sternwarte aufgelöst. Nur zwei Jahre nach seiner Zwangspensionierung stirbt Carl Wirtz im Alter von 63 Jahren. An ihn erinnern ein nach ihm benannter Marskrater und ein Asteorid. ba Literaturangaben
Uhlig, Ralph: Vertriebene Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) nach 1933. Zur Geschichte der CAU im Nationalsozialismus. Eine Dokumentation (Kieler Werkstücke. Reihe A: Beiträge zur schleswig-holsteinischen und skandinavischen Geschichte, 2). Frankfurt am Main u.a. 1991, S.119ff.
|