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Pressemeldung Nr. 34/2017 vom 10.02.2017 | english version | zur Druckfassung | Suche

Lebenswissenschaften in Kiel und Tartu arbeiten zusammen

CAU setzt vereinbarte Kooperation der Wissenschaftsstandorte in die Praxis um


Am gestrigen Donnerstag, 9. Februar, trafen sich Forschende der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) mit Kolleginnen und Kollegen der estnischen Universität Tartu zu einem gemeinsamen Arbeitstreffen im Zentrum Molekulare Biowissenschaften (ZMB) der Landesuniversität. Die Zusammenkunft unter dem Titel „Evolving Health: Novel Perspectives in Genetics & Bioinformatics“ behandelte neueste Trends der Gesundheitsforschung in den Bereichen der Genetik und Bioinformatik. Mit dem Forschungsschwerpunkt „Kiel Life Science“ (KLS) an der CAU und dem „Estonian Genome Center“ in Tartu stehen beide Universitäten für Spitzenforschung auf diesem Gebiet.

Das gemeinsam von KLS und vom Institut für Klinische Molekularbiologie (IKMB) an der CAU organisierte Treffen markiert den Beginn einer deutsch-estnischen Forschungskooperation, deren Ursprung der Besuch des damaligen estnischen Staatspräsidenten Toomas Hendrik Ilves in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt vor rund eineinhalb Jahren war. Dieser Staatsbesuch stand nicht nur symbolisch für eine engere Zusammenarbeit zwischen der Republik Estland und dem Land Schleswig-Holstein. Auch konkrete Kooperationsvorhaben wie eine intensivere Zusammenarbeit in der lebenswissenschaftlichen Forschung wurden damals auf den Weg gebracht.

„Das Estonian Genome Center in Tartu mit seiner hochmodernen Forschungsinfrastruktur entwickelt sich mehr und mehr zu einem international führenden lebenswissenschaftlichen Zentrum. Wir freuen uns, die dorthin geknüpften Kontakte nun in eine konkrete Zusammenarbeit überführen zu können. Die estnischen Kolleginnen und Kollegen und wir hier in Kiel werden in Zukunft von diesem intensiven Austausch profitieren“, sagte Professor Thomas Bosch, Sprecher des Forschungsschwerpunkts „Kiel Life Science“ und einer der geistigen Väter dieser Zusammenarbeit. Sein estnischer Kollege Professor Tõnu Esko, Vize-Direktor des „Estonian Genome Center“, bekräftigte: "Sehr gute Kontakte zu den Lebenswissenschaftlerinnen und Lebenswissenschaftlern an der Universität Kiel sind auch für das Estonian Genome Center wichtig. Aus unserer engen Zusammenarbeit mit Professor Frankes Kieler Arbeitsgruppe sind bahnbrechende Fortschritte in der Erforschung von Autoimmunerkrankungen, zum Beispiel Psoriasis, hervorgegangen. Unser Besuch in Kiel steht für den Anfang einer strategischen Zusammenarbeit, aktuell kooperieren wir zum Beispiel in der Durchführung einer großangelegten Mikrobiomstudie. Gemeinsam wollen wir so in Zukunft die Spitzenforschung auf diesem Gebiet vorantreiben.“

Der Workshop umfasste ein breites Programm mit Schwerpunktthemen wie personalisierte Medizin, genetische Bevölkerungsstudien oder die Untersuchung des menschlichen Mikrobioms als Schlüssel zu neuen Behandlungsansätzen bei schwerwiegenden Erkrankungen. Wichtiger Bestandteil des Austauschs zwischen deutschen und estnischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern waren zudem die jeweils zur Verfügung stehenden technischen Infrastrukturen, zum Beispiel Hochdurchsatztechnologien zur Genomsequenzierung. Eine gute Ausstattung in diesem Bereich ist zur Grundvoraussetzung für den Erfolg moderner lebenswissenschaftlicher Forschung geworden. Die Universität Tartu hat sich hier mit der Einrichtung des „Estonian Genome Center“ innerhalb weniger Jahre eine Vorreiterrolle erkämpft.

„Wir sind beeindruckt von den Forschungsleistungen der estnischen Kolleginnen und Kollegen. Sie sind in vielen Bereichen Weltklasse. Wir beobachten zudem mit besonderem Interesse, dass ein signifikanter Teil der Bevölkerung in Estland an biomedizinischen Studien teilnimmt und zum Beispiel Blut spendet. Solch eine hohe Spendenbereitschaft kennen wir nur von Patientinnen und Patienten, weniger von gesunden Personen der Normalbevölkerung“, sagte Professor Andre Franke vom IKMB.

Forschung und Wirtschaft fokussieren sich im Baltikum zunehmend auf die Lebenswissenschaften. Gute Kontakte dorthin spielen daher auch für die Spitzenforschung in Schleswig-Holstein eine wichtige Rolle. Dem trägt die CAU mit der jetzt anlaufenden lebenswissenschaftlichen Zusammenarbeit der Standorte Kiel und Tartu Rechnung und führt damit eine bald dreißigjährige Tradition in der Kooperation beider Universitäten fort.

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Die deutschen und estnischen Forschenden: Ingolf Cascorbi, Andres Metspalu, Wolfgang Lieb, Lili Milani, Andre Franke, Philip Rosenstiel, Tõnu Esko, Elin Org, Hinrich Schulenburg, Krista Fischer, Mait Metspalu (v.l.nr.).
Foto: Christian Urban, Universität Kiel

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Die Forschenden aus Kiel und Tartu tauschten sich über den Einfluss von Genetik und Bioinformatik auf die Gesundheitsforschung aus.
Foto: Christian Urban, Universität Kiel

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Dr. Mait Metspalu aus Tartu erläuterte, wie sich die historische Bevölkerungsentwicklung anhand genetischer Muster verfolgen lässt.
Foto: Christian Urban, Universität Kiel

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Staatsbesuch des damaligen Präsidenten Toomas Ilves (2.v.l.) im Mai 2015 an der CAU: Hier wurde der Grundstein für die deutsch-estnische Forschungskooperation gelegt.
Foto: Christian Urban, Universität Kiel

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Kontakt:
Prof. Andre Franke
Institut für Klinische Molekularbiologie, CAU Kiel
Telefon: 0431-500-15110
E-Mail: a.franke@mucosa.de

Prof. Thomas Bosch
Zoologisches Institut, CAU Kiel
Tel.: 0431-880-4170
E-Mail: tbosch@zoologie.uni-kiel.de

Weitere Informationen:
Institut für Klinische Molekularbiologie, CAU Kiel
www.ikmb.uni-kiel.de

Forschungsschwerpunkt „Kiel Life Science“, CAU Kiel
www.kls.uni-kiel.de

„Estonian Genome Center“, Universität Tartu
www.geenivaramu.ee



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Text / Redaktion: ► Christian Urban