Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Pressemeldung Nr. 112/2017 vom 18.04.2017

Cannabis, Mikroplastik und Kriegsaltlasten

Ringvorlesung über Toxikologie und Umweltmedizin


Foto: 7raysmarketing, Pixabay

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Aktuelle Schadstoffprobleme und die Risiken chemischer Altstoffe sind in diesem Sommersemester Thema der Ringvorlesung „Ausgewählte Kapitel der Toxikologie und Umweltmedizin“. Mitglieder des Instituts für Toxikologie und Pharmakologie für Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) sowie Fachleute anderer Institutionen referieren ab Mittwoch, 19. April, in dem Hörsaal der Rechtsmedizin. In der Auftaktveranstaltung spricht Professor Edmund Maser über Inhaltsstoffe von Cannabis-Pflanzen. Maser: „Der erkannte Nutzen in medizinischen Präparaten führt aktuell zu einem gesetzlich geregelten, großzügigeren Umgang mit Cannabis, obwohl bekannt ist, dass von den Inhaltsstoffen der Cannabispflanze ein erhebliches Suchtpotenzial ausgeht.“

Weitere Vorträge thematisieren unter anderem, wie stark Fremdstoffe den Menschen und Ökosysteme belasten. Die Methoden dieser sogenannten Expositionsabschätzungen werden von Dr. Michael Schümann, ehemals Mitarbeiter der Hamburger Gesundheitsbehörde, an Beispielen vorgestellt. Welche Schadstoffmengen tatsächlich beim Menschen ankommen, kann mit Hilfe von Blut- oder Urinanalysen gemessen werden. Über die in Europa hierzu vorliegenden Befunde berichtet Dr. Marike Kolossa-Gehring vom Umweltbundesamt. Ob von den auf den Menschen chronisch einwirkenden Fremdstoffen Krebsrisiken ausgehen, beleuchtet Dr. Ron Pritzkuleit (Institut für Krebsepidemiologie Lübeck) anhand des Krebsregisters in Schleswig-Holstein. Zu den aktuellen Schadstoffproblemen zählen die im Wasser vorkommenden Plastikteilchen, über die Dr. Mark Lenz (Marine Ökologie, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel) einen Vortrag hält.

Zwei Vorträge beschäftigen sich zudem mit Kriegsaltlasten, die im Wasser vorkommen und ihrer Wirkung auf Menschen und Wasserlebewesen. Die CAU-Forscherin Dr. Christiane Aschmann berichtet über verschiedene militärisch eingesetzte Kampfstoffe und ihre toxischen Wirkungen auf den Menschen. Speziell um die nach den Weltkriegen entsorgte Munition geht es in dem Vortrag von Dr. Jens Sternheim aus dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft und Ländliche Räume. Er berichtet über versenkte Mengen und mögliche Risiken durch Freisetzung der Kampfmittel aus durchgerosteten Gebinden.

Interessierte sind herzlich zu der kostenfreien Veranstaltungsreihe eingeladen.

Das Programmplakat als PDF-Download:
www.uni-kiel.de/download/pm/2017/2017-rv-toxikologie.pdf

Das Wichtigste in Kürze:
Was: Ringvorlesung „Ausgewählte Kapitel der Toxikologie und Umweltmedizin“
Wann: Ab 19. April, mittwochs, um 16:30 Uhr
Wo: Hörsaal Rechtsmedizin, Arnold-Heller-Str. 12 (Eingang Hospitalstraße), 24105 Kiel

Kontakt:
Professor Dr. Edmund Maser
Tel.: 0431/500-30900
E-Mail: ohlsen@toxi.uni-kiel.de

Dr. Hermann Kruse
E-Mail: kruse@toxi.uni-kiel.de



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Text / Redaktion: ► Raissa Nickel