Bewegungen des Wassers
Professor Gerold Siedler vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften erhält den südafrikanischen Forschungspreis für seine Arbeiten über die Rolle des Ozeans im Klimasystem.

Schichtung und Bewegungen des Wassers im globalen Ozean hat Professor Gerold Siedler in vielen Projekten erforscht. Für seine Arbeiten über die Rolle des Ozeans im Klimasystem hat er einen südafrikanischen Forschungspreis bekommen.
Zusammen mit seiner Kieler Arbeitsgruppe forschte Siedler bei WOCE vor allem im Südatlantik. In dieser Region bewegt sich Tiefenwasser, das durch Absinken im subpolaren Nordatlantik entstanden ist, hin zum antarktischen Wasserring, während die oberen Schichten nach Norden zurückströmen. Auf ihrem Weg gelangen sie ins Golfstromsystem und geben dort große Wärmemengen an die Atmosphäre ab.
Diese Wasserbewegungen sind Teil eines globalen »Förderbands«, in dem sich das im Nordatlantik entstandene Tiefenwasser rings um die Antarktis nach Osten und von dort aus im Indischen und Pazifischen Ozean ausbreitet und dabei fortlaufend mit Umgebungswasser vermischt. Durch die Vermischung gelangen Teile des Tiefenwassers in höhere Schichten und werden als wärmeres und leichteres Wasser auf dem Rückweg über das Förderband schließlich in den Nordatlantik zurückgeführt. Der Gesamtvorgang dauert einige hundert bis circa tausend Jahre. Beim Rückstrom gibt es einige kritische Regionen, in denen die Transporte durch enge Abschnitte mit besonders hoher Intensität ablaufen. Eine dieser Regionen ist das Gebiet südlich von Afrika, wo Tiefenwasser nach Osten und oberflächennahes Wasser aus dem Indischen Ozean im Agulhasstrom vor der Küste Südafrikas nach Westen und in einer großen Schleife auch zum Teil zurück nach Osten strömt. Diese Region wird er in den nächsten Jahren genauer untersuchen.

Professor Gerold Siedler Foto: IFM-GEOMAR
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