Ausstellung
Als Namensgeber des Segelschulschiffs der Bundesmarine ist er weithin bekannt. Den Menschen hinter dem Namen und seine Werke kennen wohl nur wenige. In der Ausstellung »Mythos, Marke, Mensch. Werk und Wirkung des Schriftstellers Gorch Fock (1880 – 1916)« lässt sich diese Wissenslücke schließen. Vom 22. Juni bis 13. August zeigt die Universitätsbibliothek die wichtigsten Ausgaben seiner Bücher von 1910 bis heute.Zu sehen sind außerdem seltene Fotos und historische Dokumente sowie bisher noch nie ausgestellte Manuskripte und Tagebuchblätter aus dem Nachlass. »Sie geben Einblicke in die Schreibwerkstatt des Autors und lassen den Menschen hinter dem Mythos sichtbar werden«, erklärt Dr. Rüdiger Schütt, der die Ausstellung organisiert und ein Begleitbuch dazu herausgegeben hat. Der Schriftsteller Gorch Fock wurde vor 130 Jahren als Johann Kinau auf der Elbinsel Finkenwerder geboren. 1916 starb er in der Seeschlacht am Skagerrak.
Ein Bestsellerautor sei er gewesen, ein »niederdeutscher Klassiker«, so Schütt: »Über eine halbe Million Mal verkaufte sich sein Roman »Seefahrt ist not!« [sic!] aus dem Jahr 1913 allein im deutschsprachigen Raum; er wurde in mehrere Sprachen übersetzt, verfilmt, und als Hörbuch verarbeitet.« Doch die Urteile über ihn sind breit gefächert. Sie reichen vom blutigen Militaristen und Vordenker des Nationalsozialismus bis zum genialen Abenteuerschriftsteller und Erneuerer der niederdeutschen Literatur. Schütt: »Es war vor allem die NS-Rezeption seines von Heldengestalten durchsetzten Werkes, die eine unvoreingenommene Beschäftigung mit Gorch Fock erschwert.«
Am 22. Juni wird die Ausstellung mit einer Collage aus Lied und Lesung eröffnet. (ne)
Zum Weiterlesen: Rüdiger Schütt (Hrsg.): Gorch Fock – Mythos, Marke, Mensch. Aufsätze zu Leben, Werk und Wirkung des Schriftstellers Johann Kinau (1880 – 1916). Nordhausen 2010
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