Viel Wissenschaft um die Corona-Pandemie
Neuer Sammelband im Universitätsverlag Kiel beleuchtet die COVID-19-Pandemie, ihre vielfältigen Herausforderungen und Folgen für fast alle Lebensbereiche.
Es ist schon jetzt ein starker Beitrag zur Zeitgeschichte, so die Herausgebenden – und ein Lehrstück über die Funktion und Wirkung von Wissenschaft. In einem mehr als 500 Seiten umfassenden Buch über „Die Coronavirus-Pandemie und ihre Folgen“ beschäftigten sich Forschende der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), anderer Hochschulen und Expertinnen und Experten auf denkbar breite Weise damit, was das COVID-19-Virus mit der Gesellschaft und ihren Institutionen gemacht hat. Grundlage für die Publikation bildete eine Ringvorlesungsreihe über zwei Semester.
Im Sammelband finden sich Beiträge renommierter Fachleute
Anerkannte Expertinnen und Experten nehmen in 16 Beiträgen und drei Vortragszusammenfassungen zu verschiedenen Fragen und Themenfeldern rund um die Coronavirus-Pandemie Stellung. Zu Wort kommt unter anderem Professorin Alena Buyx, früher Medizinethikerin am Universitätsklinikum in Kiel und heute Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, aber auch die Göttinger Physikerin Dr. Viola Priesemann, die sich über die Ausbreitung und Möglichkeiten zur Eindämmung der Pandemie äußert. Daneben stehen spannende Beiträge wie der des Kieler Historikers Professor Gerhard Fouquet, der Corona mit der spätmittelalterlichen Pest in Schleswig-Holstein in Verbindung setzt.
Ob die Erfahrungen mit Corona womöglich zu einer nachhaltigeren Welt führen, wie es ums Leben und vor allem Sterben in einer Pandemie aussieht und welche wirtschaftlichen Folgen im Raum stehen, sind weitere Themen, die in dem Buch behandelt werden.
Hoher Informationsbedarf zu Beginn der Pandemie
Virologie, Epidemiologie oder auch Rehabilitationsmedizin: Etliche vermeintlich abseits des öffentlichen Rampenlichts stehende medizinische und akademische Disziplinen gewannen mit dem Aufkommen der Pandemie im Frühjahr 2020 plötzlich große Relevanz.
Dem Bedürfnis nach fundierten Informationen über ein bedrohliches Phänomen kamen Professorin Claudia Bozzaro, seit Oktober 2020 Leiterin des Arbeitsbereichs Medizinethik am Institut für Experimentelle Medizin, sowie der Philosophieprofessor und Umweltethiker Professor Konrad Ott und der emeritierte Professor für Neuropädiatrie und ehemalige Dekan der Medizinischen Fakultät, Ulrich Stephani, frühzeitig nach. Im Sommer 2020 organisierten sie die Ringvorlesung zur Coronavirus-Pandemie für das Wintersemester – und erlebten handfest, dass die Wissenschaft ein forschendes, aber auch ein lernendes System ist.
Schnell zeigte sich dabei, dass dieses Thema nicht nur nach Antworten der Medizin und anderer einschlägiger Fachwissenschaften verlangte, sondern auch von Gebieten wie Jura, Ethik, Ökonomie, Theologie, Soziologie und Geschichte Stellungnahmen gefordert waren. So bot sich genug Stoff für eine Fortsetzung der Vorlesungsreihe im Sommersemester 2021 und die Zusammenfassung in Form eines Sammelbandes. Viele Beiträge wurden vor der Veröffentlichung aktualisiert, weil sich das Coronavirus selbst und damit auch seine Folgen immer wieder verändern.
Text: Martin Geist
Claudia Bozzaro, Konrad Ott, Ulrich Stephani (Hrsg.), Die Coronavirus-Pandemie und ihre Folgen: Universitätsverlag Kiel, inklusive ergänzendem Videomaterial auch per Open Access unter www.universitaetsverlag.uni-kiel.de zugänglich.
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