Maritimes Leuchtturmprojekt auf der Digitalen Woche

Uni Kiel und Softwareentwickler north.io präsentieren Digitalisierungsprojekt Marispace-X zur Beobachtung unserer Meere

Die Digitale Woche Kiel ist als Zukunftsfestival im Norden ein Hotspot für digitale Themen, Trendradar und Wissenscloud. Bei der #DiWo23 nimmt die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) gemeinsam mit dem Kieler Unternehmen north.io vom 7. bis 13. Mai 2023 teil. „Nach dem Gewinn des zurückliegenden Digitalisierungspreises Schleswig-Holstein ist unsere Teilnahme auf der Digitalisierungswoche ein selbstverständliches Heimspiel, denn die Digitalisierung der Meere ist eines der Themen unserer Zeit“, sagt Jann Wendt (36), CEO der north.io GmbH, Initiator von Marispace-X und Alumnus der CAU.

Wie können wir helfen, verborgene Munition im Meer zu finden und zu bergen? Was für Chancen bestehen künftig für Studierende in der maritimen Digitalisierung? Wie hilft das maritime Digitalisierungsprojekt Marispace-X der Energiewende? Welche Vorteile hat die europäische Cloudinitiative Gaia-X für die Zukunft unserer maritimen Daten? Diese Fragen beantwortet der Umweltgeograph Wendt gemeinsam mit Natascha Oppelt, Professorin der CAU, am 11. Mai von 16:30 bis 17:30 Uhr in den Räumen der north.io GmbH im Wissenschaftspark (Einsteinstrasse 1, 24118 Kiel). Dabei geben sie auch Einblicke in ihre Use Cases ‚Biologischer Klimaschutz‘ und ‚Munition im Meer‘, die Oppelt und Wendt leiten.

„Der Kontakt zur Wissenschaft ist für uns als forschungsorientiertes Unternehmen von großer Bedeutung. Damit Schleswig-Holstein auch weiterhin an der Spitze der maritimen Digitalisierung bleiben kann, sind wir auf den Austausch mit, aber auch vom Nachwuchs aus den Hochschulen abhängig“, sagt Wendt. „Da bei der satellitengestützten Erforschung etwa von Seegraswiesen große Datenmengen generiert werden, brauchen wir solche Projekte wie Marispace-X. Nur so können wir auch das Potenzial des biologischen Klimaschutzes sinnvoll bewerten. Zur Eindämmung des Klimawandels gilt es nun, sowohl technische als auch natürliche Prozesse miteinander zu verknüpfen“, ergänzt Oppelt, die am Geographischen Institut der Uni Kiel die Arbeitsgruppe Earth Observation and Modelling (EOM) leitet und gemeinsam mit Professor Matthias Renz vom Institut für Informatik an der CAU an der Veranstaltung während der Digitalen Woche teilnimmt. Beide Forschende sind im marinen Forschungsschwerpunkt Kiel Marine Science (KMS) der Uni Kiel eingebunden.

Im Anschluss an den Vortrag gibt es die Möglichkeit, sich im Rahmen eines gemütlichen Get-togethers mit den Projektpartnerinnen und Projektpartnern über Marispace-X, Datenräume und Zukunftschancen auszutauschen und alle Beteiligten kennenzulernen. Die Veranstaltung ist kostenlos.

Über Marispace-X

Marispace-X ist ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördertes Projekt im Kontext von Gaia-X. Ziel ist der Aufbau eines maritimen Datenökosystems, das es Stakeholdern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Behörden und NGOs erlaubt, die über das und aus dem Meer gewonnenen Daten auf Basis europäischer Standards und Werte sicher zu verwalten, zu distribuieren, zu analysieren und hieraus zukünftig neue Erkenntnisse zu gewinnen und neue innovative Lösungen und Dienstleistungen zu entwickeln.
 
Mit Entwicklung dieses digitalen Ökosystems der Ozeane adressiert das Projektkonsortium gleich mehrere wichtige Herausforderungen dieses Jahrzehnts, wie den Klimawandel, Meeresschutz und den Digitalen Wandel durch zahlreiche praktische Anwendungsfälle, darunter: Offshore Wind, Biologischer Klimaschutz, Munition im Meer und das Internet of Underwater Things.
 
Das Projektkonsortium wird vom Softwareentwickler north.io GmbH und dem Cloudanbieter IONOS SE geleitet. Konsortialpartner daneben sind der maritime Big-Data-Spezialist TrueOcean GmbH, das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD), das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, die Stackable GmbH und die SubSea Europe GmbH, die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und die Universität Rostock. Durch die Einbindung zahlreicher weiterer internationaler assoziierter Partner und maritimer Stakeholder wird eine anwendungsbezogene Entwicklung in allen Bereichen sichergestellt.

 

Flugzeug über Meer
© Marispace-X

Aufnahme von Fernerkundungs- und Luftbilddaten spielen bei Analyse des Meeresbodens ein wichtige Rolle.

Sensor auf Meeresoberfläche
© Marispace-X

Durch wassergestützte Sensoren lassen sich die Fernerkundungs- und Luftbilddaten überprüfen und die Analyse verfeinern.

Messbojen
© Marispace-X

Kontinuierliche Überwachung von Munition im Meer wird in der Zukunft dank vernetzter Messbojen möglich.

Pressekontakt (north.io GmbH):

Adrian Neumann
presse@north.io
0431/363 054-10

Über Kiel Marine Science (KMS)

Kiel Marine Science (KMS) ist das Zentrum für interdisziplinäre Meereswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). KMS bildet die organisatorische Einheit für alle natur-, geistes- und sozialwissenschaftlich arbeitenden Forscherinnen und Forscher, die sich mit den Meeren, Küsten und den Einfluss auf die Menschheit beschäftigen. Die Expertise der Gruppen kommt beispielsweise aus den Bereichen der Klimaforschung, der Küstenforschung, der Physikalischen Chemie, der Botanik, aus der Mikrobiologie, der Mathematik, der Informatik, der Ökonomie oder aus den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Insgesamt umfasst KMS über 70 Arbeitsgruppen an sieben Fakultäten und aus über 26 Instituten. Gemeinsam mit Akteuren außerhalb der Wissenschaft arbeiten sie weltweit und transdisziplinär an Lösungen für eine nachhaltige Nutzung und den Schutz des Ozeans.

Pressekontakt (CAU/KMS):
Friederike Balzereit
Wissenschaftskommunikation | Öffentlichkeitsarbeit | Kiel Marine Sciences (KMS) | Future Ocean Netzwerk