Kieler Ruder-Team gewinnt Deutsche Hochschulmeisterschaft
- Männer-Doppelvierer der Uni Kiel holt ersten Platz bei 75. Hochschulmeisterschaft in Köln
- Frauen-Doppelvierer landet auf drittem Platz
- Mixed-Doppelvierer belegen Plätze acht und elf
„Boote sind ausgerichtet – Achtung – Los!“ Mit diesem Signal sind in diesem Sommer auch wieder Sportlerinnen und Sportler der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) bei der 75. Deutschen Hochschulmeisterschaft auf der Regattastrecke "Kölner Frühling" im Norden von Köln gestartet. Der großen Hitze und starken Konkurrenz zum Trotz schoben sich die Gigruderboote (Gig) aus Kiel dabei in spannenden Rennen auf die vordersten Ränge.
Finalrennen startet zweimal
So konnte der Männer-Gig-Doppelvierer aus Kiel sich in dem 500 Meter langen Sprintrennen der Novice Klasse wiederholt gegen die 19 Konkurrenzboote aus ganz Deutschland durchsetzen und den Gesamtsieg einfahren. Nach zwei erfolgreichen Platzierungen im Vorlauf und im Halbfinale war das Boot schließlich in das A-Finale eingezogen, bei dem es zu chaotischen Rennbedingungen kam: „Das Startsignal ertönte bereits, als alle Ruderboote noch schief und mit unterschiedlichen Abständen zur Startboje auf den Bahnen lagen“ berichtet Lukas Haß, Schlagmann des Bootes und Informatikstudent im Master an der CAU. Aufgrund der ungleichen Startbedingungen musste das Rennen wiederholt werden – diesmal mit Linienrichter. „Es war ein hartes Rennen“, fährt Haß fort, „wir konnten nie mit der Schlagfrequenz runter auf einen Streckenschlag gehen, sondern mussten vom Start- bis Zielspurt ein hohes Tempo vorlegen“. Doch das gemeinsame Training am Bootshaus der Universität seit April zahlte sich aus und somit findet der imposante Wanderpokal nun für ein Jahr lang in Kiel seinen Platz.
Frauen zunächst mit halber Besetzung
Auch das Frauen-Team durfte an dem Wochenende auf das Treppchen steigen. Großen Respekt wurde dem Gig-Doppelvierer von Teilnehmerinnen und Teilnehmern anderer Hochschulen gezollt, da die Kielerinnen sich dafür entschieden im Vorlauf mit nur zwei statt vier Ruderinnen anzutreten und dennoch eine lange Zeit im Feld mithalten konnten. „Wegen der großen Anzahl von 16 gemeldeten Booten wurden die Vorläufe bereits am Freitagnachmittag ausgetragen, weswegen es zwei Teilnehmerinnen von uns leider nicht rechtzeitig nach Köln schafften“, berichtet Miriam Knebusch. Mit voller Besatzung sicherten sich die Frauen dann nach erfolgreichen Rennen im Hoffnungslauf und Halbfinale einen Platz im A-Finale, bei dem sie auf den dritten Rang fuhren.
„Die Deutsche Hochschulmeisterschaft ist ein echtes Highlight“, schwärmt auch Jacqueline Dombrowski, inzwischen Doktorandin an der CAU, die mit ihrem Mixed-Boot den 8. Platz unter 29 Booten einfuhr und inzwischen selbst Anfängerkurse am Bootshaus der Universität gibt. „Wir haben Menschen von Hochschulen aus Städten in ganz Deutschland kennengelernt und als Team zusammengefunden.“ Die guten Platzierungen seien eine tolle Belohnung für das Training bei den oft schwierigen Bedingungen auf der Kieler Förde.
Text: Fin Bandholz, Uni Kiel
Das Siegerteam des Männer-Gig-Doppelvierers: (von links) Lukas Haß, Tjark Jelke, Steuerfrau Julia Simon, Haakon Hoffmann und Leon Kilian
Das Männer-Team konnte sich gegen 19 andere Boote aus ganz Deutschland durchsetzen.