Letter of Intent für das Projekt „Förde 5G“ unterzeichnet

Anwendungen und Nutzen von 5G auf und an der Kieler Innenförde. Gemeinsame Pressemitteilung der Landeshauptstadt Kiel, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der Vodafone Deutschland GmbH und des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein.

Ein ganz besonderes Beispiel für die Digitalisierung in Deutschland soll auf der Kieler Innenförde umgesetzt werden: Dank des neuen Mobilfunkstandards 5G sollen in Zukunft Passagierfähren zunächst teilautonom, später sogar autonom zwischen den Fördeufern kreuzen. Weitere Möglichkeiten der Nutzung von 5G liegen in den Bereichen Hafenlogistik und Segelsport. Das ist der Kern des Kieler Gemeinschaftsprojekts „Förde 5G“, für dessen Umsetzung jetzt ein Letter of Intent unterzeichnet wurde.

Das Projektkonsortium von „Förde 5G“, bestehend aus der Landeshauptstadt Kiel, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der AVL Deutschland GmbH, der Raytheon Anschütz GmbH, der HH-VISION, der ADDIX Internet Systems GmbH, der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG und der Wissenschaftszentrum Kiel GmbH, untersucht in vier Teilprojekten unterschiedliche Anwendungsszenarien – von Testszenarien und Simulationen von 5G in der Schifffahrt über die angewandte Nutzung und Analyse von 5G-Daten für und bis hin zur 5G-basierten Steuerung einer (teil-)autonomen Fähre. Vodafone unterstützt das Projekt als 5G-Partner. Der Digitalisierungskonzern baut an mehreren Standorten an der Innenförde die 5G-Infrastruktur, damit Sensoren, Schiffe und Menschen in Echtzeit Daten und Informationen austauschen können.

Außerdem werden weitere Möglichkeiten und Nutzungspotenziale von 5G für die ansässigen Unternehmen und Bürger*innen erforscht und erprobt, beispielsweise die Optimierung der Hafenlogistik mit 5G oder 5G-basiertes Coaching bei Segelregatten. Vodafone Deutschland stattet dafür bis Ende 2021 den zur Innenstadt gehörenden Teil der Kieler Innenförde mit 5G aus und erweitert dieses Gebiet im Laufe des Projekts bei Bedarf schrittweise.

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz, Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer, Uni-Vizepräsidentin Professorin Dr. Karin Schwarz und Vodafone Deutschland CEO Dr. Hannes Ametsreiter unterzeichneten am Mittwoch, 19. August 2020, mit Blick auf die Kieler Förde die Absichtserklärung zur Realisierung des Innovationsprojekts.

In der Präambel der Absichtserklärung heißt es: „Die Digitalisierung in Deutschland muss nachdrücklich vorangebracht werden. Neben der notwendigen technischen Infrastruktur müssen innovative Anwendungen zum Vorteil der Nutzer und Prozesse die Digitalisierung in der Fläche beflügeln. Der anstehende Roll-Out der 5G-Technologie soll über den ‚5G-Innovationswettbewerb im Rahmen der 5x5G-Strategie‘ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) einen besonderen Hebel erfahren, um die verschiedenen Partner und Projekte synergetisch zu verkoppeln und die mit Digitalisierung auch mittels 5G zu entwickeln.

Nach den Worten von Dr. Bernd Buchholz sei 5G eine Zukunftstechnologie, die deutlich höhere Bandbreiten, sehr niedrige Latenzzeiten und die umfassende Vernetzung von Geräten ermögliche. „Wir müssen diese Technologie mit Projekten wie ‚Förde 5G‘ für die Menschen anschaulich machen. Dieser Technologiesprung wird allerdings nur mit leistungsfähigen Glasfaseranbindungen funktionieren“, so der Minister. Schleswig-Holstein sei in diesem Bereich mit einer Quote von 44 Prozent anschließbarer Haushalten schon heute mit Abstand führend in Deutschland. „Wir werden dies nutzen, um uns auch zu einem modernen und leistungsfähigen 5G-Land zu entwickeln.“

Für Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer ist „Kiel einfach der richtige Ort für dieses Projekt: als moderne Großstadt mit einer Förde im Herzen, als Stadt der Wissenschaft und Hochschulen, als Hafenstadt und wichtiges Tor zum Ostseeraum. Smart mobility verstehen wir als integralen Bestandteil einer lebenswerten Stadt. ‚Förde 5G‘ zeigt das große Potenzial, das neue Technologien für die Mobilität an Land und zu Wasser haben.“

Uni-Vizepräsidentin Professorin Dr. Karin Schwarz sagte: „Mobiles Arbeiten und Videokonferenzen haben in den letzten Monaten nicht nur für die Forschenden, sondern für alle Beschäftigten der Kieler Universität einen neuen Standard gesetzt. Sie sind Instrumente unserer täglichen Arbeit geworden. Das Förde-5G-Projekt, das die sichere, digitale und vernetzte Mobilität zum Ziel hat, wird über den Kreis der Projektbeteiligten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Stadt Kiel hinaus weitere wichtige Impulse für die digitale Hochschule, das vernetzte Arbeiten und die Arbeitswelt von morgen setzen. Es freut mich besonders, dass die Fäden dieser Entwicklung in unserem gemeinsamen Wissenschaftszentrum zusammenlaufen.“

„5G lebt von echten Anwendungen, die unseren Alltag verbessern“, so Vodafone Deutschland CEO Hannes Ametsreiter. „In Kiel wollen wir die ersten autonomen Personen-Fähren aufs Wasser und in unser Netz bringen. Wir wollen den Personen-Verkehr sicherer und effizienter machen – auf den Straßen, in der Luft und auf dem Wasser.“

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert die Konzeption des Projekts „Förde 5G“, die Förderung der Umsetzung wird beantragt. „Förde 5G“ ist Teil der 2019 gestarteten Kieler Initiative „CAPTN Kiel – Clean Autonomous Public Transport in Kiel“. CAPTN Kiel wiederum ist Teil des vom BMVI geförderten „Green City Plan Kiel“.

Drei Menschen halten eine schriftliche Absichtserklärung in die Kamera
© Landeshauptstadt Kiel

Unterzeichneten die Absichtserklärung für das Projekt „Förde 5G“: Dr. Ulf Kämpfer, Oberbürgermeister der Stadt Kiel, Dr. Bernd Buchholz, Wirtschaftsminister des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Hannes Ametsreiter, CEO der Vodafone GmbH und Prof. Karin Schwarz, Vizepräsidentin für Forschung, Technologietransfer und wissenschaftlichen Nachwuchs an der CAU (v.l.n.r.)

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