Neues Verbundprojekt will Digitalisierung in Schulfächern Sport, Musik und Kunst weiterentwickeln
- Universität Kiel koordiniert Projekt DigiProSMK mit zehn Hochschulen
- Lehrkräfte sollen professionalisiert werden
- 7 Millionen Euro Förderung vom Bund
Die Digitalisierung in den Schulen schreitet mit großen Schritten voran. In der Fortbildung von Sport-, Musik- und Kunstlehrkräften sowie dem dazugehörigen Fachunterricht sollen spezielle digitale Lern- und Lehrmittel zum Einsatz kommen: Im Rahmen des bundesweiten Kompetenzverbundes lernen:digital fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Teilprojekt Digitalisierungsbezogene und digital gestützte Professionalisierung von Sport-, Musik- und Kunstlehrkräften (DigiProSMK) mit rund 7 Millionen Euro. Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat die Koordination für den Verbund aus zehn Hochschulen übernommen.
Ziel des Projektes sei es, eine nachhaltige und bundesländerübergreifende Struktur für die Professionalisierung von Sport-, Musik- und Kunst-Lehrkräfte im Kontext der Digitalisierung voranzubringen, erläutert Professorin Britta Fischer vom Institut für Sportwissenschaft an der CAU. „Die Lehrkräfte sollen damit befähigt werden, einen fach- und mediendidaktisch hochwertigen, digital gestützten Fachunterricht anzubieten.“ Die Verbundkoordinatorin zeigte sich erfreut, dass die CAU gemeinsam mit neun weiteren Hochschulen aus sieben Bundesländern die digitale Transformation in der Lehrkräftebildung entscheidend mitgestalten könne. Die Förderzusage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sei zugleich ein deutliches Signal für die Wertschätzung und Anerkennung der beteiligten Hochschulen, betont CAU-Vizepräsident für Studium und Lehre Professor Markus Hundt. „Wir sind stolz darauf, Teil dieses wichtigen Vorhabens zu sein und freuen uns darauf, unsere Expertise und Erfahrung einzubringen.“
Teil des Kompetenzverbundes lernen:digital
DigiProSMK ist Teil des bundesweiten Kompetenzverbundes lernen:digital, für den Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger im April 2023 den Startschuss gegeben hat. Insgesamt investiert der Bund 205 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung qualitativ hochwertiger Fortbildungsangebote. Digitale Medien könnten dazu beitragen, guten Unterricht herzustellen und umzusetzen, indem sie neue Lern- und Lehrwege eröffnen, erläuterte Katharina Scheiter, wissenschaftliche Leiterin der lernen:digital-Transferstelle. Lehrkräfte spielten eine zentrale Rolle für guten Unterricht, weil sie darüber entscheiden, welche Medien ein besonderes Potenzial für ein bestimmtes fachliches Lernziel aufweisen und wie aus der Kombination aus analogen sowie digitalen Werkzeugen ein harmonischer Unterricht resultiere. Das Ziel von lernen:digital sei es deshalb, die Professionalisierung der Lehrkräfte durch die in den Kompetenzzentren entwickelten Angebote zu unterstützen, sagte Katharina Scheiter. Die vier Kompetenzzentren MINT, Sprache/Gesellschaft/Wirtschaft, Schulentwicklung sowie Sport/Musik/Kunst – zu dem auch das Projekt DigiProSMK gehört – haben im Zeitraum von April bis August 2023 zeitversetzt ihre Arbeit begonnen.
Zwei Projekte an der Kieler Universität
An der Kieler Universität sollen im Rahmen von DigiProSMK in zwei Teilprojekten Wahrnehmungs- und Entscheidungsprozesse mit digitalen Technologien analysiert und gefördert werden, erläutert die Koordinatorin Britta Fischer. Dabei sollen unter anderem Virtual Reality-Szenarien und das so genannte Eye-Trackingverfahren eingesetzt werden. „Inhaltlich geht es zum einen um Wahrnehmungs- und Entscheidungsprozesse bezüglich des Klassenmanagements im Sportunterricht, das vor dem Hintergrund der sogenannten doppelten – psychischen und physischen – Verletzbarkeit besonders wichtig ist.“ Zum anderen sollen digitale Lehr-Lern-Programme für das Fach Kunst entwickelt werden, in denen es um den Zusammenhang von Aufmerksamkeitsbindung und kognitiver Verarbeitung bei Schüler*innen gehe.
Um die Ergebnisse der Forschungsarbeiten für die Schulpraxis bereitzustellen (Transfer), kooperiert DigiProSMK mit den Landesinstituten der Lehrkräftebildung beziehungsweise Fortbildungszentren in den sieben beteiligten Bundesländern. Die entstehenden Lehr- und Lern-Materialien sollen über digitale Wege bundesländerübergreifend bereitgestellt werden, betont Britta Fischer. Zur Verbreitung des Projekts und der Lehr-Lernmaterialien in die Schulpraxis sollen auch soziale Netzwerke genutzt werden, darunter Instagram, Twitter und Mastodon. In der Entwicklungs- und Erprobungsphase können die Praktiker*innen die neuen digitalen Werkzeuge in einem internen digitalen Raum ausprobieren und sich an fachlichen Diskussionen beteiligen.
Text: Joachim Welding
Projektpartner DigiProSMK
Christian-Albrechts-Universität Kiel
Musikhochschule Lübeck
Bauhaus-Universität Weimar
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Hochschule für Musik und Theater Rostock
Humboldt-Universität zu Berlin
Universität Duisburg-Essen
Universität Osnabrück
Universität Potsdam
Verbundkoordinatorin Prof. Britta Fischer vom Institut für Sportwissenschaft an der CAU.