Uni Kiel bringt gemeinsames „Leitbild Lehren und Lernen“ an den Start
In einem universitätsweiten Partizipationsprozess wurde das neue Leitbild entwickelt und als Orientierungshilfe verabschiedet
Von Digitalisierung über Persönlichkeitsentwicklung bis hin zu Haltung und Partizipation: Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat ein gemeinsames Leitbild für alle wesentlichen Aspekte des Lehrens und Lernens entwickelt und vereinbart.
Die neue Orientierungshilfe für alle an Lehre und Lernen Beteiligten ist innerhalb der vergangenen zwei Jahre in einem großangelegten Beteiligungsprozess von über 200 Studierenden und Lehrenden aller Fakultäten sowie von Mitarbeitenden aus Technik und Verwaltung der CAU entwickelt worden.
Universitätsweiter Partizipationsprozess als Grundlage
Projektkoordinatorin Dr. Kerstin Stiewe betont: „Durch den universitätsweiten Partizipationsprozess ist es gelungen, Lehrende, Studierende und Mitarbeiter*innen aus Technik und Verwaltung miteinander ins Gespräch zu bringen. Die Inhalte des Leitbilds Lehren und Lernen wurden gemeinschaftlich festgelegt und ausgearbeitet.“
Es sei ein dynamisches Dokument entstanden, dessen Inhalte an der CAU in der Lehre und im Lernen gelebt werden sollen. Ab sofort steht das Leitbild Lehren und Lernen (LBLL) allen Hochschulangehörigen als gemeinsame Handlungsrundlage sowohl als prägnante Kurzversion als auch als ergänzende und vertiefende Langversion zur Verfügung.
Das LBLL begegnet einerseits aktuellen und zukünftigen Anforderungen an Wissenschaft und Gesellschaft und berücksichtigt gleichzeitig die Freiheit der Lehre. „Dabei stehen wir für eine Förderung von Weltoffenheit, internationaler Verständigung und Frieden ein – entsprechend dem Motto der CAU `Pax Optima Rerum´“, heißt es in dem neuen Leitbild.
Leitbild als wichtiger Baustein für Systemakkreditierung und Miteinander
Die motivierte und aufgeschlossene Beteiligung aller Statusgruppen verdeutlicht die Relevanz, die Lehre an der CAU hat.
„Das Leitbild gibt für alle Lehrenden und Lernenden eine Orientierung zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der Lehre“, sagt der zuständige CAU-Vizepräsident Prof. Markus Hundt, der den partizipativen Entstehungsprozess der neuen Vereinbarung eng begleitet hat. Dank dieses Prozesses seien die besten Voraussetzungen dafür gegeben, dass die gesamte Universität das Leitbild mittrage, im Alltag von Studium und Lehre mit Leben fülle und auch in der stetigen Weiterentwicklung der Studiengänge als Orientierungshilfe verstehe, so Prof. Hundt weiter.
Die Notwendigkeit eines Leitbilds für Lehre und Lernen sieht auch Janina Sörensen, Mitarbeiterin des Zentrums für Schlüsselqualifikationen (ZfS), die ebenfalls Teil des gesamten partizipativen Prozesses war. Das Leitbild sei zukunftsweisend, um auch weiterhin gute Lehre, die den gegenwärtigen und auch zukünftigen Ansprüchen gerecht wird, an der CAU gewährleisten zu können. „Der Erstellungsprozess des Leitbilds hat gezeigt“, fügt sie hinzu, „wie gut die Zusammenarbeit auf allen Ebenen der CAU funktionieren kann, aber auch, wie essentiell und obligat es ist, dass wir uns als Universität auf gemeinsame Richtlinien in den Bereichen Lehren und Lernen einigen.“
Dynamisch, partizipativ und identitätsstiftend
Schon im Prozess wurde das LBLL in seinen Werten gelebt: Eine statusübergreifend besetzte Schreibgruppe, eine Lenkungsgruppe, Fokusgruppen sowie eine Auftaktveranstaltung und Rückmeldungsprozesse sind das Ergebnis der vielfältigen und engagierten Partizipation aller Mitwirkenden.
Noch als Studentin hat Annika Voß eine der Fokusgruppen geleitet, die das LBLL mitentwickelt haben. „Durch die Teilnahme aller Statusgruppen spiegelt das Leitbild unsere Universität wirklich in all ihren Facetten wider“, sagt Voß, die heute Mitarbeiterin im Referat Lehrentwicklung der CAU ist, rückblickend, „für mich ist es ein Produkt, auf das die CAU sehr stolz sein kann, nicht nur wegen des Ergebnisses, sondern auch wegen des Weges dorthin.“
Die große Beteiligung der Studierenden zeigt: Lehre lässt sich nicht ohne Lernen denken und braucht zur Festlegung eines solchen Leitbildes deswegen unbedingt auch die Perspektiven Studierender. Mehr über den Prozess.
So geht es weiter
Im nächsten Schritt rückt nun die Umsetzung der Inhalte des Leitbilds Lehren und Lernen in den CAU-Fakultäten in den Fokus. Hierzu hat Projektkoordinatorin Dr. Kerstin Stiewe bereits erste Beratungsangebote und Informationsmaterialien auf den Weg gebracht; weitere Austausch- und Informationsveranstaltungen sind geplant.