Kiel Life Science ehrt erfolgreiche Nachwuchsforschende
CAU-Forschungsschwerpunkt verleiht KLS-PostDoc-Awards 2022 an die besten jungen Forschenden in den Lebenswissenschaften
Am gestrigen Donnerstag, 10. November, hat der lebenswissenschaftliche Forschungsschwerpunkt Kiel Life Science (KLS) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) seine erfolgreichsten Nachwuchsforschenden des vergangenen Jahres ausgezeichnet. Preisträgerinnen und Preisträger der Kiel Life Science-Postdoc-Awards 2022 sind Dr. med. Anna Maxi Wandmacher vom Institut für Experimentelle Tumorforschung der CAU und Dr. Mariya Pravdivtseva von der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie am UKSH, Campus Kiel, die sich den Preis in der Kategorie medizinische Forschung teilen. In der Kategorie nicht-medizinische Forschung erhielt Dr. Danilo Augusto Dos Santos Pereira vom Botanischen Institut der CAU den Preis. Wandmacher wird für ihre Arbeiten zur Immuntherapie bei Bauchspeicheldrüsenkrebs geehrt, Pravdivtseva erhält den Preis für die Erforschung von Bildgebungsverfahren für Diagnose und Behandlung von krankhaften Blutgefäßerweiterungen. Pereira wird für seine Untersuchungen zur Temperaturanpassung von Pflanzenschädlingen im Zuge des Klimawandels ausgezeichnet.
Die jährlich ausgerichtete Ausschreibung richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die sich mit hervorragenden Leistungen in der lebenswissenschaftlichen Forschung an der CAU und ihren Partnerinstitutionen ausgezeichnet haben. Die KLS-Postdoc-Awards, die bei der jährlichen Mitgliederversammlung des Forschungsschwerpunkts vergeben werden, sind mit einer Fördersumme von je 6.000 Euro dotiert und werden in künftige Forschungsvorhaben investiert.
Kategorie medizinische Forschung
Anna Maxi Wandmacher forscht in der Arbeitsgruppe von Professorin Susanne Sebens am CAU-Institut für Experimentelle Tumorforschung an der Verbesserung von immuntherapeutischen Strategien für die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Nach ihrer Promotion an der Universität Heidelberg ist sie zurzeit als Ärztin in Weiterbildung am Kieler UKSH tätig und nimmt am Clinician Scientist Program in Evolutionary Medicine der Medizinischen Fakultät der CAU teil. Aktuell arbeitet Wandmacher an der präklinischen Bewertung neuartiger bispezifischer Antikörper für die künftige Behandlung des duktalen Adenokarzinoms der Bauchspeicheldrüse.
Mariya Pravdivtseva forscht in der Arbeitsgruppe von Professor Olav Jansen an der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie am UKSH, Campus Kiel, an der Methodenentwicklung für Diagnose und Behandlung von interkranialen Aneurysmen, dabei handelt es sich um krankhafte Blutgefäßerweiterungen im Gehirn. In ihrer Promotion an der CAU erforschte Pravdivtseva die Flussbildgebung mittels Magnetresonanztomografie hinsichtlich der Anwendung bei diesem Krankheitsbild. Seitdem ist sie als Wissenschaftlerin in der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie angestellt und arbeitet derzeit daran, Methoden zur patientenspezifischen Modellierung des menschlichen Gefäßsystems mit verschiedenen Bildgebungsverfahren zu verbessern.
Kategorie nicht-medizinische Forschung
Als Wissenschaftler in der Forschungsgruppe Umweltgenomik von Professorin Eva Stukenbrock am botanischen Institut der CAU erforscht Danilo Augusto Dos Santos Pereira die Temperaturanpassung von pflanzenschädlichen Pilzen im Zuge des Klimawandels. Seine Promotion absolvierte er an der ETH Zürich, seit 2020 forscht er als Postdoc in Stukenbrocks Gruppe an der CAU und dem Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön. Im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 1819 „Rapid Evolutionary Adaptation“ untersucht Pereira, wie verschiedene Pilze, die als Schadorganismen wirtschaftlich relevante Kulturpflanzen befallen, mittels evolutionärer und genetischer Mechanismen auf steigende Temperaturen reagieren.
„Im Forschungsschwerpunkt Kiel Life Science legen wir großen Wert darauf, ein möglichst optimales Umfeld für hochtalentierte junge Forschende zu schaffen. Die KLS-Awards sind eines von vielen Elementen unserer Nachwuchsförderung, die gezielt lebenswissenschaftliche Karriere an der CAU unterstützen und so die Zukunft der Spitzenforschung in Schleswig-Holstein sichern sollen“, betont Professor Thomas Bosch, Sprecher des Forschungsschwerpunkts. Die KLS-Nachwuchsförderungsprogramme umfassen neben den Postdoc-Awards zudem das KLS-Young Scientist-Programm sowie zahlreiche weitere Förderlinien innerhalb der verschiedenen Drittmittel-geförderten Großforschungsprojekte unter dem Dach von KLS.
Wissenschaftlicher Kontakt:
Prof. Thomas Bosch
Sprecher „Kiel Life Science“
Zoologisches Institut, CAU
0431-880-4170
tbosch@zoologie.uni-kiel.de
Weitere Informationen:
- Forschungsschwerpunkt „Kiel Life Science“ (KLS), CAU:
www.kls.uni-kiel.de
- Über die Nachwuchsförderung im Forschungsschwerpunkt KLS:
www.kls.uni-kiel.de/de/karriere-und-ausbildung
Über Kiel Life Science (KLS)
Das interdisziplinäre Zentrum für angewandte Lebenswissenschaften – Kiel Life Science“(KLS) – vernetzt an der CAU Forschungen aus den Agrar- und Ernährungswissenschaften, den Naturwissenschaften und der Medizin. Es bildet einen von vier Forschungsschwerpunkten an der Universität Kiel und will die zellulären und molekularen Prozesse besser verstehen, mit denen Lebewesen auf Umwelteinflüsse reagieren. Im Mittelpunkt der Forschung stehen Fragen, wie sich landwirtschaftliche Nutzpflanzen an spezielle Wachstumsbedingungen anpassen oder wie im Zusammenspiel von Genen, dem individuellen Lebensstil und Umweltfaktoren Krankheiten entstehen können. Gesundheit wird dabei immer ganzheitlich im Kontext der Evolution betrachtet. Unter dem Dach des Forschungsschwerpunkts sind derzeit rund 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 40 Instituten und sechs Fakultäten der CAU als Vollmitglieder versammelt.
Pressekontakt:
Christian Urban
Wissenschaftskommunikation
„Kiel Life Science", CAU
0431-880-1974
curban@uv.uni-kiel.de