Dr. Werner Marnette, Minister für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein, übergab heute (23. Februar) in der Sektion Physik der Universität einen Zuwendungsbescheid von 1,4 Mio. Euro aus Mitteln des Schleswig-Holstein-Fonds an Professor Richard Berndt zum Ausbau der grundlagenorientierten Nanotechnologie. Die Fördersumme gilt dem Aufbau eines Labors zur Untersuchung komplexer organischer Moleküle im Ultrahochvakuum.
"Mit der Förderung stärken wird die grundlagenorientierte und angewandte Nanotechnologie an der Universität Kiel" so Wissenschaftsminister Dr. Marnette. Man unterstütze damit ausgewiesene Fachleute, denn Professor Berndt und seine Arbeitsgruppe gehörten zu den Pionieren der Rastertunnelmikroskopie.
Professor Frank Kempken, Vizepräsident der Universität, betont den Stellenwert dieses Bereiches: "Da die Universität im Bereich Oberflächenforschung und Nanowissenschaften einen ihrer Förderschwerpunkte definiert hat, sind uns die neuen Möglichkeiten, die sich aus dieser Zuwendung ergeben, hoch willkommen."
Das aufzubauende Labor schafft neue Möglichkeiten, um Nanostrukturen zu erzeugen und zu steuern. (Ein Nanometer weist die Größe von einem Millionstel Millimeter auf, das entspricht etwa vier benachbarten Atomen.) Ein optisches Rastertunnelmikroskop ist das Kernstück der neuen Anlage. Hier werden ultrakurze Laserpulse verwendet, um in Nanostrukturen einzugreifen. "Mit einer Ultrahochvakuum-Molekülquelle werden wir zukünftig auch komplexe Molekülstrukturen aufbauen und steuern können", beschreibt der Physiker Berndt den Zweck der Laborerweiterung. Bisher sei das nur mit einzelnen Atomen oder kleinen Molekülen möglich. Die neuen Geräte werden in der Kieler Physik entwickelt und gebaut. Berndt: "Ich bin sehr froh darüber, dass es immer wieder Physikstudierende gibt, die sich an schwierige Entwicklungsarbeiten wagen. Den erstklassigen Mitarbeitern unserer Werkstatt ist es zu verdanken, dass aus neuen Ideen High-tech-Apparaturen werden. Das ist die Basis für exzellente Forschung." Das neue Labor wird durch Standardgeräte wie Fotoelektronenspektrometer ergänzt.
Im Anschluss an die Übergabe des Förderbescheides erhielt Minister Marnette selbst die Gelegenheit, an den bereits bestehenden Rastertunnelmikroskopen kleinste Teilchen in Bewegung zu setzen.
Kontakt:
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Oberflächenphysik
Prof. Dr. Richard Berndt
0431/880-3946
Fax: 0431/880-2510
berndt@physik.uni-kiel.de