Portrait der Fakultät

Hauptaufgaben der Rechtwissenschaftlichen Fakultät der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) sind seit ihrer Gründung im Jahre 1665 die Ausbildung des juristischen Nachwuchses für Justiz, Verwaltung und Wirtschaft in Schleswig-Holstein sowie die Erforschung des Rechts in seiner ganzen Tiefe und Breite. Als einziger Rechtswissenschaftlicher Fakultät in Schleswig-Holstein kommt ihr dabei eine besondere Verantwortung zu. Mit knapp 2.400 Studierenden ist der Studiengang Rechtswissenschaften der größte Studiengang an der CAU. Forschung und Lehre werden getragen von 21 hauptamtlichen Professorinnen und Professoren.

In der Wissenschaft wird das Profil der Kieler Fakultät maßgeblich bestimmt durch die drei an der Fakultät bestehenden Forschungsschwerpunkte „Historische und philosophische Grundlagen des Rechts“, „Internationale Dimensionen des Rechts“ und „Recht und Wirtschaft“. Im Aufbau befindet sich ein vierter neuer Schwerpunkt „Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Recht“, der seinerseits anschlussfähig zu allen bestehenden Schwerpunkten ist. Das wissenschaftliche Profil der Fakultät wird weiterhin geprägt durch neun Institute und Zentren und wird auch in den zwölf Schwerpunktbereichen im Rahmen des Studiums abgebildet.

Zur Satzung der Fakultät (pdf)

Geschichte der Fakultät

Die Rechtswissenschaftliche Fakultät ist eine der vier Gründungsfakultäten der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Sie entstand im Jahre 1665, als Herzog Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf nach Ende des dreißigjährigen Krieges die Kieler Universität ins Leben rief.

Nach einer wechselhaften Entwicklung der Universität im 18. und 19. Jahrhundert brachten die Anfangsjahre des 20. Jahrhunderts und insbesondere die Zeit der Weimarer Republik gerade der Rechtswissenschaftlichen Fakultät höchstes Ansehen: Gustav Radbruch und Walter Jellinek lehrten in Kiel, ebenso die Völkerrechtler Theodor Niemeyer und Walther Schücking.

1914 wurde das später nach letzterem benannte Walther-Schücking-Institut für Internationales Recht als erste deutsche Universitätseinrichtung dieser Art gegründet.

Mehr zur Geschichte der Fakultät

Unrühmlich war die Rolle der Fakultät zur Zeit des Nationalsozialismus. Durch eine entsprechende Berufungspolitik wurde die Fakultät vorübergehend zum geistigen Zentrum der nationalsozialistischen Perversion des Rechts (sog. Kieler Schule).

Nach Kriegsende nahm die Fakultät ihre Arbeit wieder auf. In den Folgejahren entstanden je nach fachlichen Schwerpunkten und Bedarfen in und an der Fakultät Institute als wissenschaftliche Wirkungsstätten der Professorinnen und Professoren der verschiedenen Fachgebiete. Noch zu Zeiten des Kalten Krieges wurde 1959 das Institut Recht, Politik und Gesellschaft der sozialistischen Staaten, Vorläufer des heutigen Instituts für Osteuropäisches Recht, gegründet. Das Lorenz-von-Stein-Institut für Verwaltungswissenschaften wurde 1980 auf Initiative der damaligen Landesregierung an der CAU errichtet. 1983 entstand in der Fakultät durch Zusammenführung von zunächst zwei zivilrechtlichen Professuren das Institut für Wirtschafts- und Steuerrecht. Im Jahre der Gründung der EU kam 1993 das Institut für Europäisches und Internationales Privat- und Verfahrensrecht hinzu.

In der jüngeren Vergangenheit

In jüngerer Zeit entstanden 2013 durch Zusammenführung der entsprechenden Professuren das Hermann-Kantorowicz-Institut für juristischen Grundlagenforschung, das Institut für Kriminalwissenschaften in fachlicher Erweiterung des bisherigen Instituts für Sanktionenrecht und Kriminologie sowie das Institut für Öffentliches Wirtschaftsrecht. Zuletzt wurden als interdisziplinär wirkende Einrichtungen 2020 das Zentrum für Gesundheitsrecht sowie 2021 das Zentrum für Digitalisierung und Recht in Forschung und Lehre gegründet.

Juridicum - Das Gebäude der Fakultät

Die Fakultät ist mit ihren Einrichtungen und den juristischen Fachbibliotheken (bis auf das Walther-Schücking-Institut für Internationales Recht) im neu errichteten Juridicum in der Leibnizstraße 2 angesiedelt. Der Neubau wurde 2020 abgeschlossen. Seitdem bildet das Juridicum mit seinen fünf Geschossen das neue Eingangstor zur Leibnizstraße.