Präsidium und der Erweiterte Senat der Universität Kiel verurteilen den völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine

Campusinformation, 5.4.2022
Flüchtenden und gefährdeten Wissenschaftler*innen und Studierenden an unserer Universität eine akademische Heimat zu bieten, ist uns ein wichtiges Anliegen.

Das Präsidium und der Erweiterte Senat der CAU verurteilen aufs Schärfste den anhaltenden völkerrechtswidrigen Krieg, den Russland auf dem Territorium der Ukraine führt. Die Kriegshandlungen bedeuten unermessliches Leid für alle Ukrainier*innen, die an Körper und Seele schwer verletzt werden, die Familienangehörige und Freunde verlieren, deren Familien auseinandergerissen werden und deren Heimat zerstört wird. Wir begrüßen die vielfältigen Initiativen auf Ebene der Universität, der Stadt, des Landes und des Bundes, um Ukrainer*innen in ihrem Heimatland, auf der Flucht und bei ihrer Ankunft und ihrem Aufenthalt in Deutschland zu unterstützen. Wir bedanken uns bei allen Universitätsmitgliedern, die sich in Wahrnehmung ihrer dienstlichen Aufgaben und darüber hinaus im unverzichtbaren Ehrenamt dafür einsetzen.

Flüchtenden und gefährdeten Wissenschaftler*innen und Studierenden an unserer Universität eine akademische Heimat zu bieten, ist uns ein wichtiges Anliegen. Die CAU leistet ihren Beitrag zu einer Willkommenskultur. Konkret bietet die Universität nicht nur umfängliche (Studien-)Beratung für geflüchtete Studierende, sondern auch Sprach- und Vorbereitungskurse. Wir sind darauf vorbereitet, dass der Bedarf an psychologischer Beratung belasteter und traumatisierter Menschen an der Universität weiter zunehmen wird und bieten auch hier unsere Hilfe an. Unser Informationsportal wird laufend aktualisiert. Die CAU setzt sich aktiv dafür ein, dass die bestehenden Programme zur Integration geflüchteter Studierender auf Bundes- und Landesebene weitergeführt werden, um diese Studierenden bestmöglich auf ihr Studium in Kiel vorzubereiten und während des Studiums zu unterstützen. Wir unterstützen Anträge und Einladungen an Wissenschaftler*innen aus der Ukraine, als Gäste an die CAU zu kommen und hier ihre Tätigkeiten in Forschung und Lehre fortzuführen.

Wir verurteilen es nachdrücklich, dass russische Studierende an ihren Heimatuniversitäten exmatrikuliert und mit Strafen bedroht werden, wenn sie sich Protesten gegen den Krieg anschließen. Wir werden sie mit unseren Angeboten für flüchtende und gefährdete Studierende dabei unterstützen, ihr Studium in Kiel fortzusetzen, wenn sie Russland verlassen müssen oder möchten. Gleiches gilt für die russischen Wissenschaftler*innen, die um ihre Sicherheit und Freiheit bangen müssen, weil sie mutig ein Zeichen gegen den Überfall auf die Ukraine gesetzt haben. Wir fördern daher die Inanspruchnahme und Unterstützung von Stipendien und Programmen, mit denen es gefährdeten russischen Wissenschaftler*innen ermöglicht wird, nach Kiel zu kommen und am universitären Leben in Deutschland teilzuhaben. Auch sie finden bei uns Zuflucht und eine neue akademische Heimat.

Institutionelle Forschungskooperationen mit russischen Universitäten und Forschungseinrichtungen bleiben als Zeichen des Protests gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in der Ukraine vorerst ausgesetzt. Wir beobachten die Entwicklung in Russland fortwährend und tauschen uns mit anderen Hochschulen und den Wissenschaftsorganisationen in Deutschland zu den Möglichkeiten von Kooperationen aus. Wir unterstützen nachdrücklich das Pflegen individueller wissenschaftlicher Kontakte zu Kolleg*innen in Russland und zu Wissenschaftler*innen, die Russland wegen der aktuellen Situation bereits verlassen haben.

CAU schließt sich Sanktionen im Ukraine-Konflikt an

Campusinformation, 2.3.2022

Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel verurteilt den kriegerischen und völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine aufs Schärfste. Wir erklären uns solidarisch mit allen Ukrainer*innen, die sich in ihrem Heimatland oder auf der Flucht befinden. Unser Mitgefühl gilt unseren 50 ukrainischen Studierenden und Mitarbeitenden wie auch allen Universitätsmitgliedern, die Freunde und Familie in der Ukraine in Gefahr sehen. Wir werden unsere Kontakte und die intensive Zusammenarbeit mit unseren ukrainischen Partner*innen auf allen Ebenen fortsetzen.

Wir unterstützen nachdrücklich das konsequente Vorgehen der Bundesregierung und die Sanktionen der Europäischen Union gegen den Aggressor Russland und setzen ein klares Zeichen, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen Wissenschaftskooperationen mit Russland unterbrochen werden müssen. Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands markiert auch für die Wissenschaft eine Zäsur. 

Kooperationen mit Russland werden eingefroren

Die Kieler Universität friert ab sofort für zunächst vier Wochen alle Forschungskooperationen mit russischen Einrichtungen ein. Das betrifft unter anderem gemeinsame Publikationen, Drittmittelprojekte oder Konferenzen. Wie Wissenschaftskooperationen mittelfristig gestaltet werden können, hängt von der Entwicklung des Konfliktes ab. Dazu orientieren wir uns an den Vorgaben der Bundesregierung und der Europäischen Union sowie den Empfehlungen der Wissenschaftsorganisationen, mit denen wir in engem Austausch stehen. Persönliche Kontakte zu russischen Kolleg*innen können weiter gepflegt werden, um die Anknüpfung an Kooperationen in Forschung und Lehre nicht zu verlieren und diese unter geänderten weltpolitischen Bedingungen wieder aufnehmen zu können.

Austauschprogramme für Studierende

Studierende, die derzeit in Russland sind, sollen ihren Aufenthalt umgehend abbrechen. Wir fordern daher alle CAU-Studierenden, die sich aktuell in Russland befinden, zur Rückreise auf.

Auch die Durchführung gemeinsamer Studiengänge, die die Mobilität zwischen Kiel und russischen Partnerorganisationen zum Gegenstand hat, ist betroffen. Deutsche Studierende können vorerst keinen Aufenthalt in Russland antreten. Die Mobilität russischer Studierender wird für das Sommersemester ausgesetzt, selbst wenn Wissenschaftsorganisationen wie der DAAD die Mobilität nach Deutschland weiter zulassen würden. 

DAAD-Stipendien für russische Studierende, Lehrende und Forschende, die sich bereits in Deutschland aufhalten, werden zunächst weiter durch den DAAD finanziert. Die Teilnahme russischer Studierender, Promovierender und Mitarbeitender am akademischen Leben an der CAU wird nicht beeinträchtigt.

Beratung und Unterstützung für Betroffene

Der Allgemeine Studierendenausschuss der CAU (AStA) hat einen Austauschraum für betroffene Studierende und Beschäftigte eingerichtet, der sich neben den ukrainischen Betroffenen ausdrücklich auch an Menschen aus Russland und Belarus richtet. Hierzu haben Sie gesonderte Informationen als Rundmail erhalten. Die Veranstaltung wird in der Olshausenstraße 75, S1, Raum 17 (ehemalige Bibliothek für osteuropäisches Recht) stattfinden. Weitere Informationen zum Austauschraum.

Die CAU unterstützt bestehende Programme zur Hilfe für gefährdete Forschende wie die Philipp Schwarz-Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung und das Hilde Domin-Programm des DAAD für gefährdete Studierende. Wir setzen uns außerdem für weitere Programme der Unterstützung auf Bundesebene ein. In finanzielle Not geratene internationale Studierende haben die Möglichkeit, beim International Center der CAU einen Antrag auf eine Überbrückungsbeihilfe zu stellen.    

Als weiteres Zeichen unserer Solidarität mit der Ukraine werden Informatik-Studierende im „Project Lighthouse“  das Universitätshochhaus heute (Mittwoch, 2. März) ab ca. 19 Uhr in den ukrainischen Farben erleuchten .

Ihr Präsidium,
 
Prof. Simone Fulda
Claudia Ricarda Meyer
Prof. Nele Matz-Lück
Prof. Markus Hundt
Prof. Eckhard Quandt