Quincke-Forschungszentrum der Uni Kiel erhält Nachhaltigkeitszertifikat
Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und deren Medizinische Fakultät erhalten, zum ersten Mal für ein Laborgebäude in Schleswig-Holstein, den Silberstand in dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) für das Quincke-Forschungszentrum (QFZ) an der Feldstraße. Insgesamt 40 ökologische, ökonomische und soziale Kriterien wurden bei der Errichtung des QFZ berücksichtigt. Nachhaltig macht das Gebäude insbesondere die energiesparende, kompakte Bauform, besonders langlebige Baumaterialien oder eine mechanische Be- und Entlüftung in Büros und Besprechungsräumen. Dank einer Modulbauweise trägt auch der Laborbereich, der sich über drei Stockwerke erstreckt, zur Langlebigkeit des Gebäudes bei: Die Forschungsräume können flexibel an die Bedürfnisse der jeweiligen Arbeitsgruppen angepasst werden.
„Das QFZ bietet erstmals einen Ort, in dem Forschung und Lehre unserer Fakultät gebündelt werden“, weiß Professor Röcken: „Vertreten sind hier beispielsweise die Kinderonkologie, die Dermatologie oder die translationale Kardiologie, außerdem eine einrichtungsübergreifende Geräteplattform, Bioprobenlager und ein aDNA-Reinraumlabor. Dieses moderne Zentrum erlaubt uns, die räumlichen Strukturen für aktuellste Forschungsprojekte wie Leukämie im Kindes- und Erwachsenenalter (DFG Forschungsgruppe CATCH-ALL) oder spezielle Hauterkrankungen individuell anzupassen.“
Vertretungen der Universität, Medizinischen Fakultät und Gebäudemanagement Schleswig-Holstein nahmen das Zertifikat entgegen. „Wir sind sehr stolz auf diesen Erfolg, der ein Wegweiser für unsere weiteren Neubauprojekte ist. Wo immer es realisierbar ist, setzen wir uns für die nachhaltige Entwicklung unseres Campus ein und investieren als Universität in die BNB-Zertifizierung“, betont CAU-Kanzlerin Claudia Ricarda Meyer.
Nachhaltiges Bauen an der CAU
Aktuell werden weitere BNB-Zertifizierungen für Universitätsgebäude geprüft, die in den vergangenen drei Jahren fertiggestellt wurden. Außerdem sind für die im Bau befindlichen großen Projekte ebenfalls Nachhaltigkeitskriterien in die Planungsphase eingeflossen. Beispielsweise wird für die zwei Forschungsgebäude, die neben dem Quincke-Forschungszentrum als Teil des medizinischen Forschungs- und Lehrcampus entstehen, eine BNB-Zertifizierung angestrebt.
Über die BNB-Zertifizierung
Das Programm Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) wurde im Jahr 2013 auf Bundesebene eingeführt. Es zeichnet sich durch die umfassende Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes aus – unter Berücksichtigung der ökologischen, ökonomischen, soziokulturellen Qualität sowie technischen Aspekte und Prozesse. Ziel des nachhaltigen Bauens ist der Schutz allgemeiner Güter wie Umwelt, Ressourcen, Gesundheit, Kultur und Kapital. Aus diesen leiten sich die klassischen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und soziokulturelle Prüfkriterien – ab, an denen auch die Qualität von Gebäuden gemessen werden muss.
Dr. Uwe Pfründer (Leitung CAU Gebäudemanagement), Claudia Ricarda Meyer (CAU-Kanzlerin), Prof. Claudia Baldus (Prodekanin Medizinische Fakultät), Prof. Christoph Röcken (Medizinische Fakultät), Michaela Riepe, (Leitung der Konformitätsprüfstelle Schleswig-Holstein, GMSH) und Frank Eisoldt (Geschäftsführer GMSH).