Uni Kiel goes Business
Die neue CAU Innovation Gesellschaft vereinfacht zukünftig die Abwicklung von Kooperationsprojekten mit Unternehmen
- Agil und flexibel: vom Forschungsprojekt zur technologiebasierten Ausgründung
- Maßgeschneiderte Lösungen: ausgerichtet auf den Wissenstransfer
Effiziente Projektabwicklungen, schnelle Entscheidungswege und schlanke Strukturen: Mit der Gründung einer eigenen Gesellschaft für den Wissens- und Technologietransfer macht die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) den Weg frei für mehr angewandte Forschung – und zugleich für den Wissenstransfer in Wirtschaft und Gesellschaft. Jetzt hat die „CAU Innovation GmbH“ mit dem Start ihrer ersten Projekte die Arbeit aufgenommen.
Die CAU eigene Gesellschaft deckt ein breites Spektrum ab: Von kleineren Messdatenerhebungen über befristete Forschungsprojekte bis zu langfristigen Unternehmenskooperationen.
Attraktiver Partner für angewandte Forschung
„Unter dem Dach der CAU Innovation GmbH vereinen wir die technologische und wissenschaftliche Kompetenz der Universität Kiel. Wir bieten jahrzehntelange Erfahrung in der Abwicklung von Forschungsprojekten und ein etabliertes Netzwerk zu Entscheiderinnen und Entscheidern aus Wirtschaft und Politik“, sagt Professor Eckhard Quandt, Vizepräsident für Forschung, Transfer, wissenschaftliche Infrastruktur, Digitalisierung an der CAU. Denn: Agile Strukturen, betriebswirtschaftliches sowie rechtliches Knowhow spielen eine maßgebliche Rolle, wenn Unternehmen eigenfinanzierte Entwicklungsprojekte erfolgreich durchführen wollen.
Gerade mittelständische Unternehmen ohne eigene Forschungs- und Entwicklungs-Abteilung haben einen hohen Bedarf an Innovationsimpulsen. Gleichzeitig sind sie auf kurze Laufzeiten angewiesen – das betrifft sowohl die Planung als auch die Durchführung von Projekten. „Unsere Partner profitieren von schlanken Vertrags- und Finanzprozessen sowie schnellen Entscheidungswegen, so dass sie sich voll und ganz auf die inhaltliche Arbeit konzentrieren können.“, erklärt Axel Koch, Geschäftsführer der CAU Innovation GmbH und Leiter des Geschäftsbereiches Transfer an der CAU.
Kurzum: Ein Angebot, das genau auf die Bedürfnisse von technologiebasiertem Wissenstransfer ausgerichtet ist – und entscheidend dazu beiträgt, die Wettbewerbsfähigkeit regionaler Unternehmen zu steigern. Mit der CAU als alleiniger Gesellschafterin sei die GmbH dabei hoch flexibel und attraktiv, sowohl für neue Forschungsvorhaben, aber auch als Plattform für neue Transferinitiativen und -formate, betont Koch.
Aus dem Labor in die Produktion
Im Zentrum der „CAU Innovation GmbH“ stehen Industrieprojekte unter Leitung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der CAU – und insbesondere die verstärkte Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft. Der Transfer von Forschungsergebnissen ist für Universitäten hoch relevant: „Unsere Forschenden übertragen neue wissenschaftliche Erkenntnisse in gesellschaftlich vielfältig nutzbare Innovationen. Dabei geht es uns nicht nur um neue technische Produkte und Dienstleistungen, sondern zum Beispiel auch um soziale Innovationen und den Wissenstransfer“, erklärt Quandt die Rolle der Universität. Zugleich führt dieser Transfer auch zu Impulsen für zukünftige Forschungsarbeiten.
Initiale Projekte: Bundesinstitut für Berufsbildung
Genau diesen Ansatz demonstriert die CAU Innovation GmbH in einem ihrer ersten Projekte. Im Auftrag des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) entwickeln die beiden Partner ein spezielles Ausbildungskonzept, um Schüler*innen mit längeren Bildungswegen vor der Pflegeausbildung (ParAScholaBi) zu fördern. Das partizipative Konzept sieht vor, dass sich Lernende eigenverantwortlich organisieren und in eigener Regie auf sie zugeschnittene Studienleistungen auswählen.
Dr. Christiane Micus-Loos, Professorin für Pädagogik, und Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops, Professor für Didaktik der Pflege und Gesundheitsberufe (CAU und Universitätsklinikum Schleswig-Holstein) leiten das Projekt. Die Laufzeit beträgt vier Jahre.
„Die CAU Innovation hat uns bei den Vertrags- und Personalprozessen sehr unterstützt“, so Christiane Micus-Loos.
Basis des Konzepts bilden zwei verschiedene Interview-Methoden: In Fokusgruppen wird identifiziert, wie Umschulende, Lehrende, Praxisanleitende sowie Träger*innen die umschulenden Maßnahmenwahrnehmen und einschätzen. Und in Einzelinterviews werden individuelle Bedarfe und die subjektive Verarbeitung von Herausforderungen ermittelt, mit denen Menschen konfrontiert sind, die sich umschulen lassen.
Ausblick: Start-ups zukünftig im Portfolio
Ein weiterer Fokus liegt auf der Förderung von Unternehmensgründungen. Die Zahl an Ausgründungen soll, so sieht es der Plan der CAU vor, in den kommenden zehn Jahren kontinuierlich gesteigert werden. Ein Service der GmbH wird es sein, erste Umsätze von Gründungsprojekten unkompliziert über die GmbH abzuwickeln. So können Unternehmen und Forschende anhand von Pilotprojekten das Marktpotenzial ihrer Ideen in einer bestehenden Struktur testen. Mittelfristig soll auch die direkte Beteiligung der Universität an Start-ups in das Portfolio der CAU Innovation GmbH aufgenommen werden. „Damit wollen wir der jüngsten Hochschulgesetzesnovelle (HSG) des Landes Schleswig-Holstein gerecht werden“, erklärt Quandt. In der HSG wurde Gründungsunterstützung erstmals als Aufgabe der Hochschulen festgeschrieben und der rechtliche Rahmen für Hochschulbeteiligung an Start-ups geschaffen – vergleichbar mit anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg, Hessen oder Nordrhein-Westfalen.
Prof. Dr.-Ing. Eckhard Quandt, Vizepräsident für Forschung, Transfer, wissenschaftliche Infrastruktur und Digitalisierung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
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