Max-Planck-Ehrung mit Nobelpreisträger Klaus von Klitzing

Öffentliche Festveranstaltung am Geburtstag des Kieler Physikers am 23. April

Mit seiner Quantenhypothese leitete Max-Planck 1900 eine Revolution der Physik, der Chemie und der gesamten Naturwissenschaften ein. Seine Entdeckung, dass Strahlung nicht kontinuierlich, sondern in Energiepaketen, sogenannten Quanten, abgegeben wird, revolutionierte die Technik und führte zur heutigen Nanotechnologie, wie sie in der Mikroelektronik, Handys oder Hochleistungscomputern zum Einsatz kommt. Seit mittlerweile fünf Jahren zeigt das Physikzentrum der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) eine Ausstellung über den in Kiel geborenen Physiker, der vor hundert Jahren den Nobelpreis verliehen bekam. Am 23. April, Plancks Geburtstag, findet eine Festveranstaltung statt, bei der Nobelpreisträger Klaus von Klitzing einen Vortrag hält. Außerdem wird die Ausstellung um zusätzliche Exponate erweitert. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. 

In Kürze wird Planck und dem von ihm entdeckten elementaren Wirkungsquantum h eine weitere Ehrung zu teil: Diese Konstante wird Grundlage für das neue internationale Einheitensystem, insbesondere für das „neue“ Kilogramm. Es ersetzt die bisherigen Prototypen, die als Referenz in der Nähe von Paris lagern, jedoch unaufhaltsam an Gewicht verlieren. Die internationale Generalkonferenz für Maß und Gewicht fasste am 16. November vergangenen Jahres in Versailles einen entsprechenden Beschluss, der ab dem 20. Mai 2019 weltweit gelten wird. Bei der Festveranstaltung vermittelt Professor Klaus von Klitzing, Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart, einen spannenden Einblick in das neue Einheitensystem und die Bedeutung von Naturkonstanten. Durch seine Entdeckung des sogenannten Quanten-Hall-Effektes, für die er 1985 den Physik-Nobelpreis erhielt, hat von Klitzing zu dieser Entwicklung maßgeblich beigetragen.

Durch seine Entdeckung der Strahlungsquanten wurde der in Kiel geborene Planck in aller Welt bekannt. „Die wenigsten wissen aber, dass er in Kiel von 1885 bis 1889 seine erste Professur innehatte und sich zeitlebens eine enge persönliche Bindung an Schleswig-Holstein und seine Heimatstadt bewahrt hat“, betont Professor Michael Bonitz vom Institut für Theoretische Physik und Astrophysik. Unter seiner Leitung wurde die Ausstellung für den Ehrenbürger der Stadt Kiel und Ehrensenator der CAU aufgebaut. „Die Eintragungen im Gästebuch zeigen, mit welcher Begeisterung Kielerinnen und Kieler aber auch Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus aller Welt die Ausstellung besucht haben“, freut sich Bonitz.

CAU-Präsident Professor Dr. Lutz Kipp, selbst Physiker: „Mit seinen bahnbrechenden Arbeiten in der Quantenphysik hat Max Planck die Grundlagen für die Beschreibung von Nanostrukturen geebnet und damit unsere moderne Welt. Die Kieler Wurzeln des Nobelpreisträgers machen uns natürlich stolz und Planck zu einem der Begründer der Nanowissenschaften in Kiel. Als Forschungsschwerpunkt Kiel Nano, Surface and Interface Science bilden sie mittlerweile eine feste Säule der Spitzenforschung an der CAU.“ 

Auf der Festveranstaltung wird die Max-Planck-Ausstellung außerdem durch Entwürfe eines Gedenksteins in der Küterstraße in Kiel ergänzt. Erstellt hatte ihn der Bildhauer Erwin Scheerer, die Entwürfe sind eine Schenkung seines Sohnes. Ein weiteres Geschenk kommt aus der Bevölkerung Schleswig-Holsteins: Hier hat sich eine Initiative für die Gründung eines Max-Planck-Museums im Zentrum der Stadt Kiel gebildet. Initiatorin Regine Jäckel erklärt: „Angesichts der Bedeutung Max Plancks und der Quantentheorie gehört dieses Museum ins Zentrum der Stadt. Interessenten in Kiel und Schleswig-Holstein, die an der Realisierung dieser Idee mitwirken wollen, laden wir herzlich zur Festveranstaltung am 23. April ein.“ Professor Bonitz ergänzt: „Wir planen, die jetzige Ausstellung zu einer modernen Darstellung der Quantentheorie auszubauen. Damit wenden wir uns an Bürgerinnen und Bürger und vor allem an Schülerinnen und Schüler, die sich für Naturwissenschaft und Technik interessieren.“


Das Wichtigste in Kürze:
Was:     Festveranstaltung und Vortrag „Max Planck, seine Konstante und das neue Kilogramm“ von Physik-Nobelpreisträger Prof. Klaus von Klitzing, Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart
Wann:  Dienstag, 23. April um 14:15 Uhr (Festveranstaltung) und 16:15 Uhr (Vortrag)
Wo:       CAU, Physikzentrum, Leibnizstraße 13 bis 19


Öffnungszeiten der Max-Planck-Ausstellung:
Montag bis Freitag, 9:00 bis 16:00 Uhr und nach Vereinbarung.
Schulklassen sind herzlich eingeladen, Führungen werden auch am Wochenende angeboten (Themen: Planck und Kiel, Entstehung der Quantentheorie, mysteriöse Quantenphysik) 
Anmeldung: Frank Hohmann, 0431/880-3819, fb.physikzentr@ub.uni-kiel.de


Mehr Informationen und Programm:
www.theo-physik.uni-kiel.de/~bonitz/planck.html
www.physik.uni-kiel.de/de/veranstaltungen/physikalisches-kolloquium

Ausstellungstafel
© Bonitz

Eine Ausstellung im Physikzentrum der CAU zeigt Arbeit und Leben des Physikers Max Planck. Die Verleihung seines Nobelpreises jährt sich in diesem Jahr zum 100. Mal.

© Julia Siekmann, Uni Kiel

Der in Kiel geborene Physiker erhielt 1919 den Nobelpreis für die Entdeckung des elementaren Wirkungsquantums h, das auch auf einem Gedenkstein des Bildhauers Erwin Scheerer in der Kieler Küterstraße genannt ist.

Ein Zylinder unter einer Glasglocke
Prototype kilogram replica / Japs 88 / CC BY-SA 3.0

Plancks Konstante h wird zur Grundlage für das neue internationale Maßeinheitensystem, insbesondere das „neue“ Kilogramm. Eine Nachbildung der bisherigen Standardreferenz lagert unter Glasglocken in der Nähe von Paris, verliert jedoch unaufhaltsam an Gewicht.

 

Wissenschaftlicher Kontakt:
Prof. Dr. Michael Bonitz
Institut für Theoretische und Astrophysik
0431/880-4122
bonitz@theo-physik.uni-kiel.de

 

Pressekontakt:
Julia Siekmann
Referentin für Wissenschaftskommunikation
Forschungsschwerpunkt Kiel Nano Surface and Interface Sciences (KiNSIS)
0431/880-4855
jsiekmann@uv.uni-kiel.de