
25 Jahre Weiterbildung auf wissenschaftlichem Niveau
Seminare, Vorträge, Coaching und Beratung für Hochschulpersonal, Unternehmen und andere: Das alles und mehr bietet die Wissenschaftliche Weiterbildung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens blickt Leiterin Annekatrin Mordhorst auf die Anfänge zurück und in die Zukunft.

Seit 25 Jahren organisiert die Wissenschaftliche Weiterbildung Seminare und Fortbildungen für das Hochschulpersonal der Universität sowie für externe Fachkräfte.
unizeit: Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum, Frau Mordhorst. Wie kam es 1996 zur Gründung der Wissenschaftlichen Weiterbildung?
Annekatrin Mordhorst: Gegründet wurde die Einrichtung von der ehemaligen Erziehungswissenschaftlichen Fakultät (EWF). Der Grund: Lehrkräfte, die nach längerer Pause wieder ins Berufsleben zurückkamen, hatten damals den Wunsch nach Weiterbildungsangeboten an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis, insbesondere aber aus dem Bereich Didaktik. Ich wurde als Koordinierungsbeauftragte für die wissenschaftliche Weiterbildung eingestellt und habe im Ein-Frau-Betrieb Bedarfe ermittelt und Angebote erstellt. Dafür habe ich die Dozierenden der Fakultät als Referentinnen und Referenten mit ins Boot geholt. Die ersten, kostenpflichtigen Seminare drehten sich um das Thema »Neue Medien im Schulunterricht« und »Das Internet Teil 1 und 2«. Das World Wide Web war damals ja noch ganz neu. Wir hatten aber auch Workshops zu den Forschungsergebnissen aus dem Bereich Schulkinder, wie zum Beispiel »Umgang mit aggressiven Kindern und Jugendlichen«, die ebenfalls viel Anklang fanden.
Wie ging es weiter?
1997 haben wir unser pädagogisches und didaktisches Angebot auf Hochschullehrkräfte ausgeweitet. Zwei Jahre später folgte der Wechsel der Wissenschaftlichen Weiterbildung von der EWF in die Zentrale Verwaltung. Dort sind wir als eigene Stabsstelle ans Präsidium angebunden. Mit der Unterstützung der Universität konnten wir unser Angebot – die berufs- und entwicklungsorientierte sowie bedarfsgerechte Begleitung aller CAU-Mitarbeitenden aus Wissenschaft, Technik und Verwaltung – stetig ausbauen.
Gleichzeitig wurden weitere Angebote für Studierende, Unternehmen und andere externe Fachkräfte entwickelt. So fand 2000 im Audimax der Universität die erste Firmenkontaktmesse contacts statt, bei der sich Firmen den Studierenden vorstellen konnten. Kontaktvermittlung zu den Unternehmen steht auch im Career Center im Mittelpunkt, das 2002/2003 gegründet wurde. Hier stehen wir den Studierenden beim Start ins Berufsleben zur Seite.
Seit 2003 bieten wir wissenschaftliche Weiterbildung auch in Form von Coachings für Führungskräfte aus der freien Wirtschaft sowie diverse Fortbildungen an. Bei Letzteren können sich externe Fachkräfte mit dem Wissenschaftspersonal der Universität aus unterschiedlichen Fachbereichen austauschen. Die Wissenschaftliche Weiterbildung ist damit eine Schnittstelle für Wissenschaftstransfer aus der Universität in die Arbeitswelt.
Über den angegliederten Verein Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW e.V.) organisiert die Universität Kiel Weiterbildungsstudiengänge wie »Hospital Management«, »Migraine and Headache Medicine« oder auch die Postgraduiertenausbildung »Kinder und Jugendlichenpsychotherapie« und aktuell das Zertifikat »Sexualmedizin«.

Los ging es vor 25 Jahren: Als Ein-Frau-Betrieb hat die Koordinierungsbeauftrage Annekatrin Mordhorst Bedarfe ermittelt und erste Seminare, Workshops und Fortbildungen organisiert.
Was ist das Besondere an der Wissenschaftlichen Weiterbildung?
Das Besondere ist sicherlich unsere Vielfalt und die Flexibilität, mit der wir auf neue Bedarfe reagieren können: Die Bandbreite unserer Angebote reicht von den Zertifikatsprogrammen Hochschuldidaktik und Digitale Lehre, Führungskompetenz, Interkulturelle Kompetenz und Office-Management über Seminare zur Persönlichkeitsentwicklung, Karriereplanung und Selbstkompetenz bis zu Projektmanagement, wissenschaftlichen Arbeitstechniken und Sprachkursen. Darüber hinaus bieten wir individuelle Beratungen und Coachings zu beruflichen und persönlichen Herausforderungen in der universitären Arbeitswelt. Wir arbeiten dafür mit einem Stab von hoch qualifizierten Dozentinnen und Dozenten, Trainingskräften und Coaches zusammen. Unsere Angebote werden gern und gut genutzt: Im Jahr 2020 haben 539 Kurse mit insgesamt 4.329 Teilnehmenden stattgefunden. Und mit der Firmenkontaktmesse contacts haben wir 2019 insgesamt 9.470 Teilnehmende erreicht.
Weiterbildung gab es bislang überwiegend in Präsenz. Und dann kam Corona. Wie haben Sie die Herausforderungen der vergangenen Monate gemeistert?
Wir haben unsere Fortbildungen online angeboten. Das Umschalten war problemlos und wurde von den Teilnehmenden sehr gut angenommen. Der Vorteil: Wir konnten die Kurszeiten flexibel gestalten, angepasst an die Arbeitszeiten der Teilnehmenden, die sich aus dem gesamten Bundesgebiet dazuschalteten. Dieses Interesse an unseren Veranstaltungen zeigt den Erfolg der digitalen Umstellung. Daher werden wir auch weiterhin digitale Formate neben Präsenzveranstaltungen anbieten.
Welche Themen bewegen Sie für die Zukunft?
Wir wollen zum einen unser digitales Angebot auf noch professionellere Beine stellen. Ein weiterer Schwerpunkt wird das Thema Kommunikation sein, besonders beim Wissenstransfer intern und extern in den Bereichen Lehre und Forschung. Ebenfalls auf der To-Do-Liste steht der Ausbau der Angebote für Wissenstransfer aus der Universität in die Arbeitswelt. Und last but not least steht auch die gute Begleitung individueller Karrierestrategien auf unserer Liste. Diese muss regelmäßig an die Anforderungen des aktuellen Arbeitsmarktes angepasst werden, um effektiv zu sein. Wir planen für diese Schwerpunkte ein umfangreiches Angebot an Seminaren, Workshops, Informationsveranstaltungen und Sonderformaten.
Ein großer Fokus liegt zudem jetzt und auch in Zukunft auf unserer Netzwerkarbeit sowohl innerhalb der gesamten Universität als auch nach außen mit den externen Kooperationspartnern aus Forschungsinstituten und Hochschulen sowie den Unternehmen im Land Schleswig-Holstein. Gemeinsam mit meinem Team freue ich mich auf neue und spannende Herausforderungen.
Autorin: Jennifer Ruske
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