Rollsiegel aus der Uruk IV Periode bzw. aus der Dschemdet Nasr-Zeit.
General Information:
1926 begründet und 1966 in einen neuen größeren Bau verlegt wurde das Iraqi Museum in Bagdad im Frühjahr 2003 als eines der ersten (und zugleich wichtigsten)...
[more...]
1926 begründet und 1966 in einen neuen größeren Bau verlegt wurde das Iraqi Museum in Bagdad im Frühjahr 2003 als eines der ersten (und zugleich wichtigsten) Kulturdenkmäler im Irak ein Opfer der amerikanischen Invasion. Zwar wurde es (den offiziellen Verlautbarungen nach) nicht bombardiert, aber die Zerstörungen im Rahmen von Kämpfen zwischen den Irakern (insbesondere den Republikanischen Garden Saddam Husseins) und den Amerikanern waren beträchtlich. Schon vorher hatten – da die Museumsverwaltung das Haus quasi aufgegeben hatte – organisierte Banden damit begonnen, die wichtigsten Objekte aus dem Museum zu entfernen (darunter die berühmte Kultvase aus Uruk) und auf dem Schwarzmarkt für Kunstobjekte zu verkaufen. Die – aus naheliegenden Gründen unverkäufliche – Kultvase wurde immerhin Anfang 2005 (zerbrochen in Einzelteile) wieder aufgefunden. Schätzungen gehen davon aus, daß bis zu 600.000 Objekte, darunter eine ganze Reihe einmaliger Funde, bei den Plünderungen verloren gegangen sind.
Die irakische Administration hat mittlerweile – mit Hilfe internationaler Organisationen – erreicht, daß ein Teil des Raubguts wieder zurück nach Bagdad gelangt ist und hat – dies gegen den Rat bzw. Widerstand der Fachwissenschaftler – als Zeichen einer "Normalisierung" der Verhältnisse 2009 ein neues Museum eröffnen lassen, in dem viele Objekte aus dem alten Museum wieder zugänglich sein sollen.
[less...]
E. Klengel-Brandt, Mit sieben Siegeln versehen. Das Siegel in Wirtschaft und Kunst des Alten Orients, Katalog-Handbuch, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Mainz 1997