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Pressemeldung Nr. 64/2008 vom 14.07.2008 | zur Druckfassung | Suche

Nanolabor an der Kieler Universität eröffnet
Zukunftstechnologie hat an der Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel einen neuen Raum bekommen: das Kieler Nanolabor. An der Technischen Fakultät in der Kaiserstraße angesiedelt, bietet es auf etwa 660 m² Labore, in denen funktionale Nano- und Mikrostrukturen hergestellt und analysiert werden. Ein Reinraumbereich und ein Labor für höchstaufgelöste Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) gehören ebenfalls dazu. Heute (14. Juli) eröffneten der Präsident der Kieler Uni, Professor Gerhard Fouquet, Dr. Werner Marnette, Minister für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr, und Henrik Harms, Geschäftsführer der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein GMSH das Nanolabor offiziell. Die Festrede hielt Professor Peter Grünberg vom Forschungszentrum Jülich, der 2007 den Nobelpreis für Physik zuerkannt bekam.
Das Kieler Nanolabor ist eine zentrale experimentelle Einrichtung für den neuen Schwerpunkt Nanosystemtechnik, ein Teilgebiet der Nanotechnologie. Hier werden Sensoren, Steuerungselemente und elektronische Komponenten entwickelt und erforscht, die gemeinsam in Nanometer-Dimensionen miniaturisiert und in Systemen aufeinander abgestimmt werden müssen. Ein Nanometer (abgekürzt: 1 nm) steht für ein milliardstel Meter und ist ungefähr 2.000-mal dünner als ein menschliches Haar.
In den Nanowissenschaften und der Oberflächenforschung hat die Kieler Universität bereits einiges vorzuweisen: Unter anderem zwei DFG-Sonderforschungsbereiche und die Koordination der Norddeutschen Initiative Nanomaterialien mit der Wirtschaft sind hier angesiedelt. "Das Nanolabor ist der nächste logische Schritt für unseren Forschungsschwerpunkt", erklärte CAU-Präsident Fouquet. "Wir haben damit eine fakultäts- und universitätsübergreifende Technologieplattform für die Forschung geschaffen, in der wir auch die Studierenden in einer Zukunftstechnologie ausbilden. Zusätzlich stellen wir die notwendige Infrastruktur zur Verfügung für Transferprojekte aus der wissenschaftlichen Grundlagenforschung in die industrielle Anwendung."
Unter der Leitung der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) entstand in neun Monaten das dritte und letzte Segment für das Laborgebäude – die Stahlkonstruktion für das Nanolabor, die in eine bestehende 1.000 m² große Halle integriert wurde. Die Baukosten für dieses letzte Segment betragen 1,971 Millionen Euro, wovon 1,9 Millionen Euro über den Schleswig-Holstein-Fonds, der verbleibende Anteil über den Haushalt der CAU finanziert wurden.
Das Kieler Nanolabor wurde mit Geräten im Wert von 4,046 Millionen Euro ausgestattet, die aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft (2007-2013) mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Landesmitteln gefördert wurden. Unter Federführung von Professor Eckhard Quandt vom Institut für Materialwissenschaft wurden die Labore mit modernsten Geräten der Dünnschichttechnik und Lithographie ausgestattet, die auch Unternehmen aus der Region zur Verfügung stehen.
Schleswig-Holsteins Wissenschaftsminister Dr. Werner Marnette erinnerte daran, dass sich die Nanotechnologie bereits zu einer Schlüsseltechnologie gemausert und eine erhebliche Bedeutung für die Wirtschaft habe. "Nanomaterialien erlauben riesige Einsparungen bei Gewicht, Volumen, bei Rohstoff- und Energieverbrauch und eröffnen zudem enorme Zuwächse etwa bei der Leitfähigkeit oder bei der Übertragungsgeschwindigkeit von Daten", so der Minister. Schon heute gäbe es viele Anwendungen, und für die Zukunft sei mit beachtlichen Fortschritten in vielen Bereichen zu rechnen – beim Umweltschutz, bei der Mobilität oder in der Kommunikationstechnologie.
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Bildunterschrift: Die Beschichtungsanlage im Nanolabor ist im Grauraum (links) aufgestellt und wird vom Weißbereich (rechts) bedient und beladen. Ein Mitarbeiter (rechts) programmiert die Anlage, um eine bestimmte Beschichtungsabfolge automatisch abarbeiten zu lassen. Copyright: CAU, Foto: Eckhard Quandt Foto zum Herunterladen: |
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Bildunterschrift: Im Reinraum des Nanolabors verhindert das gelbe Licht die ungewollte Belichtung von Fotolacken in der Fotolithografie. Im Vordergrund arbeitet ein Mitarbeiter an einer kombinierten Ionen-/Elektronenstrahllithographieanlage. Copyright: CAU, Foto: Eckhard Quandt Foto zum Herunterladen: |
Kontakt:
Christian-Albrechts-Universität Kiel, Anorganische Funktionsmaterialien
Prof. Dr. Eckhard Quandt, Tel 0431/880-6200, Fax 0431/880-6203
E-Mail: eq@tf.uni-kiel.de
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Presse und Kommunikation, Leiterin: Susanne Schuck, Text: Sandra Ogriseck
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Text / Redaktion: Sandra Ogriseck