Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Pressemeldung Nr. 211/2014 vom 07.07.2014

Uni Kiel betreibt keine Rüstungsforschung

Aktuelle Medienberichterstattung erweckt falschen Eindruck


Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) betreibt keine Rüstungsforschung. Dies stellte die Hochschule heute (7. Juli) klar. „Aktuelle Medienberichte erwecken den Eindruck, an der CAU würden im Auftrag des Militärs Drohnen, Geschosse oder Militärroboter gebaut. Diese Behauptung ist unwahr“, sagte Präsident Professor Lutz Kipp. Gleiches gelte für die Größenordnung dieser Forschung.

Richtig sei, dass an der Universität Kiel in den vergangenen vier Jahren 13 Drittmittelprojekte in Höhe von rund 2 Millionen Euro bearbeitet wurden, die die Bundeswehr finanziert hat. „Dabei handelt es sich überwiegend um Grundlagenforschung, zum Beispiel in den Bereichen Auswertung von Meeressäugerdaten, Korrelation von Körperschall und Wasserschall oder um einen sicherheitspolitischen Risikoatlas. In einem weiteren Fall wurde gemeinsam mit anderen internationalen Expertinnen und Experten nach einem Szenario für die sicherheitspolitische Stabilisierung Afghanistans gesucht“, erläutert der Präsident. Die Hochschule betrachte die Bundeswehr beziehungsweise das Bundesministerium der Verteidigung in diesem Zusammenhang als demokratisch legitimierte und kontrollierte Institutionen. „Insofern sind sie grundsätzlich ein legitimer Auftraggeber für Forschungsprojekte“, so Kipp.

Gleichwohl sei man sich der besonderen Sensibilität dieser Forschung bewusst. „Bereits im vergangenen Jahr haben wir deshalb intensiv mit Studierenden und dem Akademischen Senat über die Frage einer Zivilklausel diskutiert. Wir sind dabei zu dem Schluss gekommen, dass eine solche Klausel auf keinen Fall die individuelle Verantwortung der Forschenden aushebeln sowie die Freiheit von Lehre und Forschung einschränken darf“, betont der Präsident. Im Ergebnis habe sich die CAU zu einer umfassenden Begleitung und ethischen Reflexion wissenschaftlicher Arbeit und Lehre selbstverpflichtet. Auf der Grundlage der Empfehlungen der Max-Planck-Gesellschaft und der Deutschen Forschungsgemeinschaft seien verbindliche Ethikgrundsätze und Module zur Forschungsfolgenabschätzung in der Lehre entwickelt sowie eine Ethikkommission und ein Ethiknetzwerk eingerichtet worden. Sie beraten und begleiten die Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Studierenden bei ethischen Fragen.

Ethikgrundsätze für Forschung und Wissenschaft an der CAU:
www.praesidium.uni-kiel.de/de/dokumente/hinweise-zu-forschungsfreiheit-und-forschungsrisiken



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