
Pressemeldung Nr. 281/2017 vom 12.09.2017
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Archäologie hautnah: Öffentliche Besichtigung der Ausgrabungen bei Bornhöved
Wo sich heute weite Ackerflächen erstrecken, sah es vor rund 3.500 Jahren ganz anders aus: In der Bronzezeit um 1500 v. Chr. siedelten in der Nähe der Kiesgrube bei Bornhöved bereits Menschen, die Ackerbau und Handel betrieben und in der Lage waren, Metall zu bearbeiten. Ihre Toten begruben sie unter großen Hügeln, die sie mit Grabbeigaben aus Holz und Keramik ausstatteten. Archäologinnen und Archäologen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) graben in der Ausgrabungsstätte Mang de Bargen nach ihren Spuren. Am Samstag, 16. September, haben Interessierte von 10:00 bis 16:00 Uhr die Möglichkeit, die Ausgrabungen zu besichtigen und Einblicke in die Arbeitsweisen der Archäologie zu erhalten.
Auf einer Fläche halb so groß wie ein Fußballfeld graben die Archäologinnen und Archäologen des Sonderforschungsbereiches 1266 „TransformationDimensionen – Mensch-Umwelt Wechselwirkungen in Prähistorischen und Archaischen Gesellschaften“ in diesem Sommer. Sie suchen sie nach Überresten von Häusern, Gräbern und anderen Siedlungsaktivitäten - und das mit Erfolg: Sie fanden bereits einen Grabhügel, einen ihn umgebenden Steinkreis und Spuren der Bäume, die ihn früher umrundeten. Außerdem entdeckten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Kochsteingruben, die darauf hindeuten, dass an den Grabhügeln Festivitäten stattfanden. Und auch Unerwartetes hält der Fundplatz bereit, wie die Leiterin der Ausgrabung, Dr. Jutta Kneisel, erzählt: „Was uns noch Rätsel aufgibt, sind die großen Steinpflaster, die wir am Rande des Hügels gefunden haben.“ Außerdem stießen die Archäologen auf einige Funde aus Flint, die darauf hindeuten, dass das Gebiet bereits in der Steinzeit besiedelt war. Besonders eindrucksvoll ist eine kleine Flintspitze, die vermutlich als Pfeil- oder Speerspitze diente.
Am kommenden Samstag ist der Ausgrabungsplatz von 10:00 bis 16:00 Uhr für jedermann geöffnet. Studierende der Archäologie demonstrieren und erläutern ihre Arbeitsweise und die Wissenschaftlerinnen, die die Ausgrabung leiten, stehen für Fragen zur Verfügung. Auch Kinder sind herzlich willkommen.
Das Wichtigste in Kürze:
Was: Öffentliche Besichtigung der Ausgrabungen bei Bornhöved
Wann: Samstag, 16. September, 10:00-16:00 Uhr
Wo: Ausgrabungsstätte Mang de Bargen bei Bornhöved
Anfahrt zur Ausgrabungsstelle:
Über die A 21 Ausfahrt Bornhöved, B 430 Richtung Plön, hinter Bornhöved erste Bushaltestelle rechts in die Straße Mang de Bargen oder über Schalensee in die Tarbeker Straße, zweiter Feldweg rechts.
Mehr Informationen im Internet:
www.sfb1266.uni-kiel.de
Es stehen Fotos/Materialien zum Download bereit:
Bitte beachten Sie dabei unsere
► Hinweise zur Verwendung
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Eine Archäologiestudentin nimmt Sedimentproben für botanische Analysen. Foto: Jutta Kneisel Foto zum Herunterladen: |
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Mühsame Arbeit auf Knien: Stück für Stück wird die Oberfläche des Grabhügels freigelegt. Foto: Jutta Kneisel Foto zum Herunterladen: |
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Die Ausgrabungsfläche von oben: Zur Erfassung der Konstruktion des Grabhügels ist das Areal in vier Bereiche unterteilt. Foto: Kay Schmütz Foto zum Herunterladen: |
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Anfahrtsskizze zum Ausgrabungsplatz Foto zum Herunterladen: |
Kontakt:
Dr. Jutta Kneisel
Institut für Ur- und Frühgeschichte
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
E-Mail: jkneisel@ufg.uni-kiel.de
Telefon: 0431/880-3257
Der „SFB 1266: TransformationsDimensionen - Mensch-Umwelt Wechselwirkungen in Prähistorischen und Archaischen Gesellschaften“ vereint transdisziplinäre Forschungstätigkeiten an acht Instituten der CAU Kiel (Geographie, Geowissenschaften, Klinische Molekularbiologie, Ökosystemforschung und Informatik, Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie, Philosophie) und der Johanna-Mestorf-Akademie sowie dem Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie und dem Landesmuseum Schloss Gottorf. Der SFB profitiert von langjährigen wissenschaftlichen und inhaltlichen Kooperationen der Graduiertenschule „Human Development in Landscapes“ und dem DFG-Schwerpunktprogramm „Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung“ (1400). Mit dem Fokus auf prähistorischen und archaischen Transformationsprozessen im Mensch-Umwelt-Wirkungsfeld ist er ein Element des Forschungsschwerpunktes SECC (Socio-Environmental-Cultural Change) der CAU, in dem die komplexen Zusammenhänge, Muster und Folgen menschlicher Aktion und veränderter Umwelt erforscht werden. www.sfb1266.uni-kiel.de
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